Johnny Winter ist am 16. Juli im Alter von 70 Jahren in Zürich verstorben. Der Musiker, der 1969 beim Woodstock-Festival auftrat, befand sich zum Zeitpunkt seines Todes auf Tournee durch Europa. Über die genauen Umstände seines Ablebens ist bislang nichts bekannt.
Als John Dawson Winter III am 23. Februar 1944 im texanischen Beaumont geboren, begann er bereits als Kind mit dem Gitarrespielen. Beeinflusst von klassischen Blues-Künstlern wie Muddy Waters und B.B. King nahm er 1968 seine erste LP auf: The Progressive Blues Experiment. Ein Jahr später folgte über eine große Plattenfirma das gefeierte Johnny Winter, auf dem er unter anderem von seinem Bruder Edgar unterstützt wurde, der ebenfalls eine Laufbahn als Musiker eingeschlagen hatte.
Nachdem er sich mit weiteren LPs wie Second Winter (1969), Johnny Winter And (1970) oder dem (hard-)rockbetonten Still Alive And Well (1973) einen glänzenden Ruf als glutvoller Blues-Gitarrist und -Sänger erarbeitet hatte, brachte Winter Ende der Siebziger die Karriere seines Idols Muddy Waters in Schwung: Er produzierte dessen Alben Hard Again (1977), I’m Ready (1978) und King Bee (1981) sowie das Konzertdokument Muddy “Mississippi” Waters – Live (1979), die mit mehreren Grammys prämiert wurden.
Lange Jahre kämpfte Johnny Winter mit massiven Drogen- und Alkoholproblemen, die seine Gesundheit in Mitleidenschaft zogen. Genau wie sein Bruder Edgar litt er darüber hinaus an der Pigmentstörung Albinismus. Seiner Liebe zum Blues blieb er dabei stets treu: 1988 wurde der Amerikaner aufgrund seiner Verdienste in die Blues Hall Of Fame aufgenommen.
Erst kürzlich stellte Winter seine neue LP Step Back fertig, einen konzeptionellen Nachfolger seiner 2011 erschienenen Cover-Platte Roots. Das Album, auf dem er mit Gästen wie Eric Clapton, Joe Perry (Aerosmith) oder Billy Gibbons (ZZ Top) Klassiker wie ›I Don’t Want No Woman‹ (Bobby Bland), ›Unchain My Heart‹ (Ray Charles) oder ›Mojo Hand‹ (Lightnin’ Hopkins) interpretiert, soll Anfang September erscheinen.