Seit 2017 und der Erstauflage von A Funeral For The World verbreiten Sanhedrin viel Freude in der Welt des traditionellen Heavy Metal — und das vor allem dort, wo diese Musik nicht nur formelhaft und blitzeblank poliert vor sich hin galoppieren, sondern auch mit Eigenleben und Charakter umgarnen darf.
Lights On ist nach dem überaus feinen The Poisoner (2019) das dritte Album dieses Trios aus Brooklyn, auf dem es die Doom-Anleihen seiner Anfangstage noch weiter gedrosselt hat. Überhaupt wirken die neun Stücke lebendiger und melodisch spannender. Die im Klangbild sehr natürlich belassene Gitarre (kernig, fett und mit ordentlich Schubkraft) von Jeremy Sosville lässt dabei von einer von den Keyboards befreiten Weiterführung von Sahara zur Zeit von The Seventh House (1994) mit etlichen UFO-Splittern und einer Extradosis NWoBHM träumen — was nicht zuletzt auf die unaffektierte Gesangsstimme von Bassistin Erica Stolz zurückfällt.
Wer probehören möchte, sollte sich unbedingt ›Lights On‹, ›Lost At Sea‹, ›Code Blue‹ und ›Scythian Woman‹ einfangen. Und verzaubern lassen!