Am 23. Dezember 2020 verstarb Leslie West, vor dessen Schaffen sich auf diesem Album eine Vielzahl renommierter Kollegen verschiedener Musikergenerationen verbeugen, die hauptberuflich in Diensten solcher Bands wie Deep Purple, Twisted Sister, Blackberry Smoke, Guns N’ Roses, Dream Theater, Megadeth, Jethro Tull, Dokken, Black Label Society oder auch bei Rainbow und den Doors stehen oder standen.
Zu hören sind dabei nicht nur Auszüge aus der Wirkungszeit des einflussreichen West als Gitarrist bei Mountain, sondern dankenswerterweise auch Interpretationen von Liedern, die West mit der kurzlebigen Supergroup West, Bruce, Laing (West und Mountain-Schlagzeuger Corky Laing spielten 1972 zusammen mit dem singenden Bassisten Jack Bruce von Cream) aufnahm. Sogar das Album der oftmals übersehenen Leslie West Band (The Leslie West Band) wurde bei der von Witwe Jenni West kuratierten Song-Auswahl berücksichtigt, auf dem sich 1975 auch der spätere Foreigner-Visionär Mick Jones engagierte.
Was Zakk Wylde im plumpen Radau von ›Blood Of The Sun‹ und Yngwie Malmsteen mit seinem unerträglichen Gedödel in ›Long Red‹ versaubeuteln, machen um sie herum vor allem die Sänger zum Genuss, indem sie deutlich erkennen lassen, dass ihnen die Originale viel bedeuten. Joe Lynn Turner etwa brilliert geradezu in ›Nantucket Sleighride (To Owen Coffin)‹ wie auch in ›For Yasgur’s Farm‹ (Gitarre spielt Martin Barre), Dee Snider röhrt sich zur Instrumentalarbeit von Eddie Ojeda, Rudy Sarzo und Mike Portnoy (der diese Nummer eigentlich mit den Winery Dogs aufnehmen wollte) durch ein wunderbares ›Theme For An Imaginary Western‹ und später mit Gitarrenstar George Lynch durch ›Never In My Life‹.
Als unerwartet stark erweist sich die Paarung Ronnie Romero und Steve Morse in ›Why Dontcha‹. Und auch Charlie Starr weiß ›Silver Paper‹ mit seiner warmen Stimme zu veredeln. Master Slash wird die Ehre zuteil, in ›Mississippi Queen‹ den größten Gassenhauer dieser Sammlung zu spielen, lässt sich aber von Marc Belle die Show stehlen: Der Sänger der sleazigen Hardrocker Dirty Honey hat sich hiermit wärmstens als Nachfolger von Myles Kennedy bei den Conspirators empfohlen.