Auch wenn der Name Les Dudek nur bedingt geläufig erscheint: Mit der Musik des 1952 in Rhode Island geborenen Meister-Gitarristen dürften die meisten bereits in Berührung gekommen sein. Wenn schon nicht durch seine Veröffentlichungen unter eigenem Namen, dann doch sicher mittels seiner Beiträge zu Alben der Steve Miller Band, von Bobby Whitlock, Boz Scaggs, Cher oder Stevie Nicks.
Den Grundstein seiner Karriere legt Dudek in den frühen Siebzigern, als er sich mit eigenen Combos einen Namen als versierter Gitarrist macht, von dem schließlich auch Dickey Betts von der Allman Brothers Band Wind bekommt. Dieser spielt nach dem Unfalltod von Duane Allman im Oktober 1971 mit dem Gedanken, eine eigene Band ins Leben zu rufen, für die er Les Dudek als zweiten Gitarristen auserkoren hat. Doch außer zu einem Demo bringt es die Truppe vorerst zu nichts.
Stattdessen holt ihn Betts ins Studio zu den Allmans, die gerade Brothers And Sisters (1973) vervollkommnen. Der Besuch endet damit, dass Dudek gemeinsam mit Betts Harmony-Leads in ›Ramblin' Man‹ aufnimmt. Kurze Zeit später steht er ein zweites Mal bei der schicksalsgebeutelten Gruppe im Studio — zuvor hat er gemeinsam mit Betts den künftigen Allman-Klassiker ›Jessica‹ geschrieben und die Gitarrenläufe ausgearbeitet, wobei ihm die Miturheberschaft erst Jahre später offiziell zugestanden wird.
Das Management möchte ihn gerne fest in der Band und an der Seite von Dickey Betts verankern, doch daraus soll nichts werden. Stattdessen arbeitet Les Dudek als Session- und Tour-Musiker für Bobby Womack und Boz Scaggs.
1976 schließlich nimmt er seine erste Solo-LP auf. Unterstützt wird er auf dieser Platte mit dem Papagei auf dem Cover seinerseits von Studio-Recken. Unter anderem stehen ihm die zukünftigen Toto-Musiker Jeff Porcaro am Schlagzeug und David Paich an der Orgel zur Seite, die mit Les Dudek ein zauberhaftes Gitarrenalbum auf den Weg bringen, das gerade auf der ersten Seite den Bluesrock- und Southern-Jam-Flair der Allmans einfängt und mit apartem Jazz-Funk aufmischt.