Molly Hatchet
Steamhammer
VÖ: 2019
Von Schicksalsschlägen sind die Südstaaten-Rocker Molly Hatchet wahrlich nicht verschont geblieben. Im April verstarb Frontmann Phil McCormack, der seither von Jimmy Elkins ersetzt wird, und so gerät Battleground, jüngst mitgeschnitten auf ihrer diesjährigen Konzertreise in Amerika, der Schweiz und Deutschland, auch zum Andenken an ihren langjährigen Sänger.
Magoria
Butler
VÖ: 2019
Mark Bogerts (Knight Area) ist der Mann hinter diesem Projekt: einem prall gefüllten Gemischtwarenladen überbordenden Bombasts, metallischer Gitarren und progressiver Einschübe. Jtr1888 zeichnet die Geschichte des Serienkillers Jack the Ripper nach, und selbstredend braucht es dazu eine starke Truppe: Gleich neun Sänger und Sängerinnen und sechs Musiker werfen sich hier in die breite Brust.
Magnum
Steamhammer
VÖ: 2020
Tony Clarkin ist ein Phänomen. Zwanzig Studio-Alben gehen auf das Konto des Gitarristen, und bis auf wenige Ausnahmen hat er sämtliche Stücke im Alleingang geschrieben. Dass es dem Engländer nicht an Inspiration mangelt, lässt sich auch auf The Serpent Rings feststellen.
Lovekillers feat. Tony Harnell
Frontiers
VÖ: 2019
Sänger Tony Harnell und Gitarrist Ronni LeTekrø bildeten bei der amerikanisch-norwegischen Gemeinschaft TNT ein Reibung erzeugendes Kreativ-Duo, das menschlich nicht immer harmonierte, in Intuition und Tell No Tales aber zumindest zwei bis heute bei Freunden des melodischen, Gitarre-basierten Hardrocks hochverehrte Perlen kreierte.
Last Temptation
EAR Music
VÖ: 2019
Sänger Butcho Vukovic und Gitarrist Peter Scheithauer haben dieses Album mit ihren Stamm-Musikern und einigen Promis eingespielt, darunter Drummer Vinny Appice, Bassist Bob Daisley und Keyboarder Don Airey. Vukovic versucht sich vom ersten Ton an als Ozzy Osbourne-Wiedergänger, in Stimmlage und Melodieführung angelehnt an frühe Black Sabbath-Zeiten.
Krokofant
Rune Grammophon
VÖ: 2019
Nach drei Trio-Alben hat Gitarrist Tom Hasslan seine zwischen freiem Jazz-Improvisationsrock, Frank Zappa und Math Rock herausfordernde Equipe personell aufgestockt: Mit Tasten-Zauberer Ståle Storlokken (Elephant9, Motorpsycho) und Bassist Ingebrigt Håker Flaten sind Krokofant erheblich rockiger und die Saxofon-Parts um einiges tragender und griffiger geworden.
Kraan
36Music
VÖ: 2019
Kraan sind ein Phänomen. Die Wiederholung, die nie langweilt. Das Insistieren auf Themen, Melodienfragmenten, Riffs. Weil die Scheibe bei jedem Durchgang neue Facetten aufzeigt. Die unaufgeregte Steigerung. Diese knallige Klangästhetik, die doch nie aufdringlich wirkt.
Marcus King
Universal
VÖ: 2020
Die ersten Alben seiner Marcus King Band waren im engen Raum zwischen Gov’t Mule und der Tedeschi Trucks Band erbaut. Noch mehr als auf dem sehr persönlichen Carolina Confessions von 2018 distanziert sich das amerikanische Gitarren-Wunderkind nun auf El Dorado von den Erwartungen an ihn als Nachwuchstalent des Jam-, Bluesrock und Southern-Soul.
Dave Kerzner
Recplay
VÖ: 2019
Dave Kerzner ist Songschreiber, Gitarrist, Keyboarder und Sänger in Progressive-Rock-Formationen wie In Continuum oder The Sound Of Contact. Aus dem Repertoire letzterer Band präsentiert er hier eine werkgetreue Version von ›Not Coming Down‹, schön angefettet mit weiblichen Background-Vocals und dem Einsatz eines Cellos
Kamchatka
TNO Recordings
VÖ: 2019
Gewollt gestrig klangen Kamchatka mit ihrem Sinn für improvisationsstarke Traditions-Sounds nie. Auf ihrer siebten Platte lassen sie ihren Mix aus Heavy Blues, Psychedelic und Prog-Elementen abwechslungsreicher und songorientierter grollen denn je — und erinnern hin und wieder an einen Mix aus den Spiritual Beggars (›El Hombre Dorado‹, ›Let It Roll‹) und neuen Motorpsycho.
Hundred Seventy Split
Corner House
VÖ: 2019
Die Klassiker von Ten Years After, die vor fünfzig Jahren in Woodstock auf der Setliste standen, bekommen hier eine Frischzellenkur. Die Werktreue liegt dagegen im Gefühl und im Arrangement der Songs. ›Love Like A Man‹ mit seinem monolithischen Riff klingt der Originalband noch am nächsten, während ›Fifty Thousand Miles Beneath My Brain‹ die trippige Hippiemusik klar konturiert ins 21. Jahrhundert katapultiert.
House Of Shakira
Frontiers
VÖ: 2019
Das 1991 in Stockholm aus der Taufe gehobene Quartett gehört zu den beständigsten schwedischen AOR-Vertretern und verfügt in Gitarrist Mats Hallstensson und Goldkehle Andreas Eklund über zwei überzeugende Argumente für diesen Sound.
High South
Soulshine
VÖ: 2019
Vor allem in Europa hat sich das Trio aus Nashville schon einen Namen gemacht. Mit ihrem Album A Change In The Wind peilen sie erstmals auch den Erfolg in der Heimat an und dafür ist ihr Country- und Folk-lastiger Westcoast-Sound geradezu prädestiniert.
Marko Hietala
Nuclear Blast
VÖ: 2020
Auf seinem ersten Solo-Album Pyre Of The Black Heart, das bereits im Mai mit finnischen Texten unter dem Titel Mustan Sydämen Rovio erschien und jetzt in einer englischen Fassung vorliegt, erinnert fast nichts daran, dass Marko Hietala eigentlich bei den Symphonic-Metallern Nightwish seine Brötchen verdient.
Haunt
Shadow Kingdom
VÖ: 2020
In nur zweieinhalb Jahren veröffentlichte der singende Gitarrist Trevor William Church mit seiner Band Haunt drei Alben, eine EP und zwei digitale Split-Singles. Ein enormer Ausstoß, der auch Stolperfallen birgt.
Grand Slam
Marshall
VÖ: 2019
Nach dem Ende von Thin Lizzy formierte Phil Lynott die Band Grand Slam mit dem britischen Gitarristen Laurence Archer und dem früheren Magnum-Keyboarder Mark Stanway. Lynotts Tod bedeutete das Ende der Truppe, noch ehe sie ein offizielles Album veröffentlichten konnte.
Fischer-Z
So-real
VÖ: 2019
Es fängt richtig gut an: ›Big Wide World‹ klingt wie ein Rückgriff auf das Überflieger-Album Red Skies Over Paradise, das die Band in den Achtzigern ganz oben platzierte. Die Melodie, die leichten Reggae-Anklänge, die uferlosen Keyboards. Damit scheinen geballt die Qualitäten auf, die Fischer-Z-Mastermind John Watts in seinen besten Momenten auszeichnen: Er meint es ernst, ohne den Zeigefinger zu erheben.
Don Ender
Grand Cru
VÖ: 2019
Southwards soll von einer langen Reise des Sängers, Songwriters und Gitarristen Don Ender durch die südlichen Staaten der USA inspiriert worden sein, staubige Landstraßen und zwielichtige Spelunken inklusive. Der eher schablonenhafte Charakter vieler seiner Songs lässt seine Eindrücke vom Leben drüben aber leider nur bedingt nachempfinden.
Carl Dixon
AOR Heaven
VÖ: 2019
Ein folgenschwerer Autounfall in Australien hätte 2008 fast seine Karriere beendet, aber nach künstlichem Koma und einem monatelangen Krankenhausaufenthalt hat sich der ehemalige Frontmann der kanadischen Schwergewichte Coney Hatch wieder ins Leben gekämpft.
Dirty Shirley
Frontiers
VÖ: 2020
Schwer zu glauben, dass es eine Zeit in den späten Neunzigern gab, in der George Lynch weder sonderlich inspiriert noch überhaupt als Musiker wirklich produktiv war. Was der heute 65-jährige Gitarrenkünstler alleine in diesem Jahrzehnt für einen Schaffensdrang entwickelt hat, ohne dass seine Identität oder die Qualität seiner Musik darunter gelitten hätten, ist schlichtweg enorm
Paul Di'Anno
Metalville
VÖ: 2020
Es ist ruhig geworden um Paul Di’Anno. Probleme mit der Gesundheit, den Finanzen und dem Gesetz haben den ehemaligen Iron Maiden-Shouter in den vergangenen Jahren von der Bildfläche verschwinden lassen. Schwer zu sagen, ob er in die Veröffentlichung dieses alten Konzertmitschnitts eingebunden ist, der im Sommer 2006 bei einem Stadtfest im nordrhein-westfälischen Waltrop aufgenommen wurde und erst jetzt an die Öffentlichkeit gelangt.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 106 (03/2025).