Iron Maiden
Warner
VÖ: 2020
Wie gut diese Remaster-Serie ist, welche die zunächst ausschließlich digital über die Downloadplattform iTunes angebotenen Qualitätsmaster von 2015 sukzessive auch auf CD erhältlich macht, ist längst bekannt. Im jüngsten Schwung dabei sind nun Live After Death (1985) und Rock In Rio (2002): Zwei Konzert-Klassiker aus zwei ganz unterschiedlichen Schaffensphasen von Iron Maiden.
Don Dokken
Deadline
VÖ: 2020
Mit Solitary erfüllte sich Don Dokken offenbar einen Herzenswunsch, denn dieses 2008 im Eigenverlag und ursprünglich nur bei Konzerten erhältliche Solo-Album könnte kaum weiter von der positiven Energie und metallischen Schärfe seiner Band Dokken entfernt sein. Auch mit seinem ersten Alleingang Up From The Ashes (1990) hat es nichts gemein.
Eric Burdon & The Animals
Esoteric
VÖ: 2020
Der Eric Burdon des Jahres 1967 war ein ganz anderer als der, der 1964 ›House Of The Rising Sun‹ gesungen hatte. Von den alten Animals war lediglich der Drummer übrig geblieben. Burdon hatte sich in den USA niedergelassen, neues Personal gesucht und den Bandnamen in Eric Burdon & The Animals geändert. Nun erscheinen die vier Alben, die diese Band zwischen Oktober 1967 und Dezember 1968 für das Label MGM aufgenommen hat, als Box-Set in neu gemasterten Versionen.
Blue Öyster Cult
VÖ:
Das angehende neue Jahrtausend hat es nicht gut gemeint mit der Hardrock-Institution. Ihr 14. Werk Curse Of The Hidden Mirror entsteht 2001 mit den drei Original-Mitgliedern Eric Bloom, Donald „Buck Dharma“ Roeser und Allen Lanier, dennoch verlieren Blue Öyster Cult im Anschluss an die Veröffentlichung ihren Vertrag.
Rush
VÖ:
Als Permanent Waves am 14. Januar 1980 erschient, war nicht bloß kalendarisch ein neues Jahrzehnt für Rush angebrochen. Auch die „Progressive“-Phase, die ihr Schaffen den Großteil der Siebziger hindurch bestimmte, war nach dem überaus komplexen Vorgänger Hemispheres beendet.
Witherfall
VÖ:
Seit einem guten Dreivierteljahr macht Nocturnes And Requiems als sagenhaft perfekte Eigenproduktion von sich reden — nun erscheint die Platte auch regulär. Es ist eine der eigenständigsten Veröffentlichungen des anspruchsvollen Power Metal seit Ewigkeiten.
Stryper
Frontiers
VÖ: 2015
Michael Sweet erlebt ein kreatives Hoch. Befürchtungen, dem Musiker könnte auf dem neuen Stryper-Werk die kreative Puste ausgegangen sein, erweisen sich weiterhin als unbegründet.
Rush
Mercury
VÖ: 2018
Der kleine Makel zuerst: Die Mammutkomposition ›Cygnus X-1, Book II Hemispheres‹ verheddert sich textlich zwischen griechischer Mythologie und futuristischer Dystopie und ist einige holprige Minuten zu lang geraten. Und doch beenden Rush ihre „progressive“ Phase auf allerhöchstem Niveau.
Dream Theater
InsideOut
VÖ: 2019
So unverkopft und befreit haben sich Dream Theater seit bald zwei Dekaden nicht mehr gegeben: Hier ist eine Band zu hören, die hörbar Spaß hat an dem was sie tut und beinahe danach klingt, als wäre sie auf Tuchfühlung mit ihrer Frühphase gegangen.
UFO
Chrysalis
VÖ: 2012
Die fünf CDs umfassende Box enthält die vier Studioalben mit Schenker-Nachfolger Paul Chapman an der Leadgitarre plus das mittelmäßige Misdemeanor mit Atomik Tommy. Dazu gibt es einige B-Seiten, die durchweg dokumentieren, dass sie zu Recht B-Seiten waren, etwa das im denkbar schlechtesten Wortsinne „flotte“ ›Heel Of A Stranger‹ aus den Mechanix-Sessions.
Manfred Mann
Umbrella
VÖ: 2012
Zwischen seinen späteren Charts-Erfolgen ist nicht nur das irritierend hitlose Debüt von Manfred Mann nahezu in Vergessenheit geraten — auch seine musikalische Herkunft als britischer Blues-Boomer der frühen Sechziger wird gerne unter den Tisch gekehrt. The Five Faces Of Manfred Mann mag trotz Parallelen insgesamt weniger rauh und gefährlich gewesen sein als die jeweils ersten LPs der Animals oder Them.
Jon Lord
EAR Music
VÖ: 2012
Schon früh brachte Jon Lord Motive, Kadenzen und Strukturen der Klassik in die Musik von Deep Purple: Dem gut zwölf Minuten umfassenden ›April‹ etwa spendierte er 1969 einen für sich stehenden Orchester-Mittelteil. Noch deutlich konsequenter gelang das Debüt der MK-II-Besetzung mit Sänger Ian Gillan und Bassist Roger Glover, auf dem der Pionier der Hammond-Orgel gleich die künstlerische Führung übernahm.
Jethro Tull
EMI
VÖ: 2012
Persiflage oder genialer Schachzug? Jethro Tulls fünftes Album enthält nur eine einzige Komposition, die sich über zwei Albumseiten erstreckt. Bandboss Ian Anderson lässt bereits in den ersten Sekunden wissen, dass es ihn so gar nicht interessiert, ob der Hörer das Mammut-Werk bis zum Ende durchsteht.
Karthago
MIG
VÖ: 2012
»In den siebziger Jahren haben sich Karthago mit ihrem rollenden Funk-Rock wohltuend von dem bedeutungsschwangeren Synthi-Endlos-Gewaber der kosmischen Kuriere abgesetzt«, hat Lindenberg-Trommler Bertram Engel einmal über die Berliner Band gesagt. Exakt so isses.
Roxy Music
Virgin
VÖ: 2012
1971 vom englischen Mädchenschullehrer Bryan Ferry gegründet, setzen sich Roxy Music in schrillen Glam-Outfits bequem zwischen alle Stühle und gehören nicht zuletzt deshalb zu den großen Innovatoren des Rock.
Fastway
Rock Candy
VÖ: 2012
So seltsam die Allianz des 1982 überraschend bei Motörhead ausgestiegenen Gitarristen Fast Eddie Clarke mit Jerry Shirley, dem einstigen Schlagzeuger von Humble Pie, auf dem Papier auch anmutet: Das selbstbetitelte, unter der Obhut von Produzent Eddie Kramer 1983 entstandene Debüt ist nicht wegen des Kult-Charakters im Nostalgie-Rückspiegel aller Ehren wert.
Dokken
Silver Lining
VÖ: 2021
Die Interviews, in denen Don Dokken diese Platte ankündigte, lasen sich vielversprechend. Demo-Funde aus der Frühzeit seiner Band versprach der Sänger.
The Beatles
Universal
VÖ: 2018
Die rumorende Grundstimmung, der überbordende Facettenreichtum der hart mit Sgt. Pepper’s und der Magical Mystery Tour-EP brechenden Lieder, der zwischenzeitliche Ausstieg von Ringo Starr und das Aufkreuzen von Yoko Ono: Das „Weiße Album“ gilt seit jeher als besonders schönes Dokument des beginnenden Zerwürfnisses der fabulösen Vier.
The Yardbirds
Repertoire
VÖ: 2019
Für die Relevanz der Yardbirds würden meist drei Gründe angeführt: Eric Clapton, Jeff Beck und Jimmy Page. Die Musik der Band erzähle aber eine ganz andere Geschichte, meint Mike Stax vom Ugly Things Magazine im 36-seitigen Booklet zu dieser aufwändigen, vier CDs und eine DVD umfassenden Box.
Phenomena
Cherry Red
VÖ: 2019
Phenomena war die Idee von Tom Galley, dem Bruder des Trapeze- und späteren kurzzeitigen Whitesnake-Gitarristen Mel Galley. Die beiden versammelten illustre Musiker um sich, die diesem Projekt für drei Studioalben ein musikalisches Gesicht geben sollten. Dazu gehörten unter anderen Glenn Hughes, Cozy Powell, John Wetton, Brian May und Neil Murray.
Manilla Road
Golden Core
VÖ: 2019
Die frühen Neunziger waren keine leichte Zeit für den „echten“ Heavy Metal. Nach dem thrashigen Out Of The Abyss erschreckten die Epic-Metaller aus Wichita seinerzeit ihre Anhänger auch noch mit einem Keyboard-lastigen Album. Das war eigentlich als Alleingang von Trommler Randy Foxe geplant, der beide Instrumente gespielt hat — live sogar simultan.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 106 (03/2025).