Iron Maiden
Warner
VÖ: 2019
Das bis zum Jahrtausendwechsel letzte Album mit Bruce Dickinson war das zweite mit dem früheren Gillan-Gitarristen Janick Gers, der hier mittlerweile ganz hervorragend mit Dave Murray harmonierte. Der musikalisch raue, vergleichsweise grobkörnige und hardrockbetonte Gegenentwurf zu den geschliffenen Maiden-Platten der späten Achtziger klingt nun harmonischer.
Glenn Hughes
Cherry Red
VÖ: 2019
Der zweite Teil der Official-Bootleg-Serie von Glenn Hughes enthält mit Incense And Peaches: From The Archives Volume 1 rare Studioaufnahmen aus den Jahren 1995 bis 1998, die der Musiker einst im Eigenvertrieb und nur in kleiner Auflage veröffentlichte. Wie auf den regulären Alben dieser Epoche steht vor allem Soul, Funk und Pop im Vordergrund.
Helloween
Nuclear Blast
VÖ: 2019
Auch bei Helloween geht die Wiederveröffentlichungswelle weiter: Mit Keeper Of The Seven Keys: The Legacy (2005) und Gambling With The Devil (2007) bekommen zwei der stärkeren Alben der Deris-Jahre eine Politur. Die ist allerdings extrem spärlich ausgefallen, denn optisch gibt es überhaupt nichts Neues zu entdecken.
Creedence Clearwater Revival
Fantasy
VÖ: 2019
In geradezu lächerlich kurzer Zeit stiegen CCR zu einer der erfolgreichsten Rockbands aller Zeiten auf. 1969 erschienen gleich drei Alben der Roots-Rock-Pioniere, die fast alle ihre wichtigen Hits enthalten, zudem stand das Quartett um Sänger und Komponist John Fogerty in jenem Jahr auf den Bühnen der relevanten Open-Air-Festivals wie dem Atlantic City- oder dem Newport-Pop-Festival. Auch in Woodstock sind sie aufgetreten, eine Tatsache, die fast in Vergessenheit geraten ist.
Andy Bown
Nocut
VÖ: 2019
Er ist eine Art „graue Eminenz“: Andy Bown, der als Begleitmusiker für unzählige Acts wie Pink Floyd oder Peter Frampton aktiv war, gilt bereits seit 1976 als fünftes Mitglied von Status Quo. An Gitarre und Keyboards sowie als Co-Autor von Hits wie ›Again And Again‹, ›Whatever You Want‹ und ›Burning Bridges‹ hat er den Boogie-Rockern gute Dienste geleistet.
Baker Gurvitz Army
Esoteric
VÖ: 2019
Unter dem Bandnamen Gun landeten die Brüder Adrian (Gitarre) und Paul Gurvitz (Bass) 1968 mit ›Race With The Devil‹ einen kapitalen Hit und spielten zwei Alben ein, die sich irgendwo zwischen Heavy Rock, Psychedelic, Pop und Prog verorten ließen. Zu Beginn der Siebziger firmierten sie als Three Man Army, aus der durch den Einstieg des ehemaligen Cream-und Blind Faith-Schlagzeugers Ginger Baker 1974 die Baker Gurvitz Army wurde, die das Ensemble zu neuen musikalischen Ufern trug.
Bad Company
Rhino
VÖ: 2019
In dieser Schatulle sind alle sechs Studioalben der klassischen Besetzung von Bad Company enthalten, die in den ersten acht Jahren ihrer Existenz über das Zeppelin-Label Swan Song erschienen. Sämtliche CDs wurden anhand der originalen analogen Mehrspurmasterquellen remastert.
America
Rhino
VÖ: 2019
Uramerikanischer als Name und Sound dieser Gruppe geht es nicht, dabei wurde das Trio 1970 in London gegründet. Gleich mit seinem Debüt lieferte es einen erstaunlich ausgereiften Klassiker des Folk- und Country-Rock mit satten Gesangsharmonien und in dem zunächst eigenständigen ›A Horse With No Name‹ einen Welthit, der auf der originalen Europa-Pressung von America fehlte und erst 1972 regulär der LP angekoppelt wurde.
Steelheart
Frontiers
VÖ: 2018
Gute eineinhalb Jahre nach ihrem Auftritt beim Frontiers Festival in Mailand werfen Steelheart den damals angefertigten Livemitschnitt in Bild und Ton auf den Markt. Leider wurde die lange Zeit keinesfalls für eine liebevolle Aufarbeitung des Materials genutzt: Rock’n Milan klingt wie einer jener klassischen Soundboard-Mitschnitte, die vor dem Internetzeitalter von bekennenden Nerds auf Kassetten getauscht wurden.
Starbreaker
Frontiers
VÖ: 2019
Nach seinem gefühlt dreiundfünfzigsten Abgang bei TNT und dem völlig missglückten Intermezzo bei Skid Row kann sich Goldkehlchen Tony Harnell wieder seinem alten Steckenpferd widmen: Mehr als zehn Jahre nach Love’s Dying Wish lässt er Starbreaker mit Dysphoria zurückkehren, und das stellenweise härter denn je.
Rosy Vista
Steamhammer
VÖ: 2019
Die an ungewöhnlichen Begebenheiten nicht eben arme Rockgeschichte bereichern Rosy Vista um eine weitere Kuriosität. Die Hannoveraner Hardrock-Frauenband hat exakt 35 Jahre gebraucht, um ihr Debüt-Album zu veröffentlichen. Dabei sah es damals gar nicht schlecht aus. Einer professionellen EP folgten Auftritte mit Uriah Heep, Joe Cocker oder Manfred Mann, aber das war’s dann auch. Nun ist es endlich geschafft.
Kane Roberts
Frontiers
VÖ: 2019
Überraschende Rückkehr aus dem selbstgewählten Musik-Ruhestand: Für The New Normal hat der noch immer muskelbepackte Kane Roberts seine Hanteln endlich wieder gegen Gitarren getauscht und präsentiert ein überraschend vielschichtiges Album.
Raven
Steamhammer
VÖ: 2019
Zur ersten Garde hat dieses Schlachtschiff der New Wave Of British Heavy Metal nie gehört. Und doch läuft es nach der beeindruckenden Vorstellung im Vorprogramm der deutschen Metal-Ikone Udo Dirkschneider und der Verpflichtung des Power-Trommlers Mike Heller besser denn je bei dem Trio der Gallagher-Brüder John und Mark.
Quiet Riot
Frontiers
VÖ: 2019
Diese Scheibe hat ein Problem: Sie ist tatsächlich komplett live — und das ist bei dieser Truppe keine gute Idee.
Pavlov's Dog
Rockville
VÖ: 2018
Die Musik der amerikanischen Melancholie-Rocker lässt sich am besten mit einem Glas Wein vor dem Kamin genießen, wenn draußen die Herbststürme toben. Ihr Debüt Pampered Menial war 1975 ein von Geige und Piano getragenes Kammerspiel-Meisterwerk mit poetischem Grundton, an das die Truppe um Sänger und Gründungsmitglied David Surkamp in sehr langen Abständen immer wieder heranzureichen versucht.
Nektar
Sireena
VÖ: 2018
Als Nektar-Kopf Roye Albrighton im Sommer 2016 verstarb, schien das Ende der Prog-Legende besiegelt. Jetzt hat sich die deutsch-englische Formation personell neu aufgestellt — und stellt in Megalomania ein weiteres Album vor.
Muse
Warner
VÖ: 2018
Nach der verhältnismäßig rockigen Technik-Dystopie auf Drones (2015) folgt nun der verklärte Blick auf die Zukunft. Muse tauchen tief in den Materialismus der Achtziger ein und bauen auf Simulation Theory auf die Macht der Zitate.
Van Morrison
Caroline International
VÖ: 2018
Mit Anfang Siebzig hat der Meister des keltischen Souls Fahrt aufgenommen: Van Morrisons vierzigstes Studioalbum The Prophet Speaks ist gleichzeitig seine vierte Veröffentlichung innerhalb der letzten 18 Monate. Es ist in vielerlei Hinsicht eine Fortsetzung des Vorgängers You’re Driving Me Crazy aus diesem Frühjahr.
Magnum
Steamhammer
VÖ: 2019
Die melodischen Bombast-Hardrocker aus Birmingham lassen es auch ohne ihren langjährigen Keyboarder Mark Stanway keinen Millimeter ruhiger angehen. Neuzugang Rick Benton scheint der altgedienten Truppe um Sänger Bob Catley und Gitarrist Tony Clarkin sogar eine Frischzellenkur verpasst zu haben, die auf dem starken letzten Album Lost On The Road To Eternity zu einem noch erhabeneren Klangbild geführt hat.
Kenny Leckremo's Spectra
IDIC
VÖ: 2018
Einst wollte Kenny Leckremo mit seiner Band H.E.A.T die Welt erobern. Doch in dem Moment, als die Schweden nach ihrem zweiten Album Freedom Rock am großen Erfolg schnuppern konnten, erklärte der Sänger im Sommer 2010 überraschend seinen Austritt. Während sich seine früheren Kollegen in den vergangenen Jahren zu einer festen Größe im melodischen Hardrock gemausert haben, blieb es um Leckremo lange ruhig.
John McLaughlin & The 4th Dimension, Jimmy Herring & The Invisible Whip
Abstract Logix
VÖ: 2000
John McLaughlin ist so stark mit dem Namen und der Musik des Mahavishnu Orchestra verbunden, dass man darüber fast schon mal vergessen kann, dass der heute 76-jährige Gitarrenkünstler zuvor bereits Miles Davis auf den Jazzrock-Monumenten Bitches Brew und A Tribute To Jack Johnson Entscheidendes beisteuerte.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 106 (03/2025).