Europe
Rock Candy
VÖ: 2018
Während das Früh- und speziell das aktuellere Spätwerk von Europe konsensfähig geworden ist, gibt es von ihnen eine Platte, die despektierlicher behandelt wird als fast alle anderen. Dabei handelt es sich noch nicht einmal um The Final Countdown, das der Band 1986 den Durchbruch brachte, ihnen gleichwohl aber den Gitarristen John Norum kostete, der sich im Mainstream-Hardrock nicht zuhause fühlte.
Megadeth
Century Media
VÖ: 2018
Sammler werden sich die Haare raufen, weil schon wieder eine Neuauflage des Megadeth-Debüts Killing Is My Business… And Business Is Good! erscheint. Doch dieser mit dem Zusatz The Final Kill versehene Digipak soll tatsächlich die letzte Version des erstmals 1985 erschienenen Albums sein.
Fifth Angel
Metal Blade
VÖ: 2018
Im September erscheint in The Third Secret das Studio-Comeback der neu belebten Melodic-Metaller Fifth Angel. Mit ihren beiden in den Achtzigern erschienenen Alben, die als Digipak-CDs und Vinyl-Editionen wieder regulär erhältlich sind, lässt sich die Wartezeit prima überbrücken, zumal sie zu Recht Kultstatus genießen.
Roxanne
Ratpak
VÖ: 2018
Wenn der Preis für die Überraschung des Jahres verliehen wird, stehen die Kalifornier Roxanne ganz weit vorne auf der Empfängerliste. Nach ihrem Debüt (1988) komplett abgetaucht, steht das Quartett flotte dreißig Jahre später mit Radio Silence auf der Matte und feuert mit unglaublicher Lässigkeit eins der besten Rockalben des Jahres aus der Hüfte.
Metal Church
VÖ: 2018
Dass Mike Howe nicht aus der musikalischen Frührente zurückgekehrt ist, um bei Metal Church als nostalgischer Tanzbär die Hits der frühen Jahre aufzuführen, hat der Mann mit der charismatischen Stimme immer deutlich gemacht. Kein Wunder also, dass sich die Band nicht lange auf den Lorbeeren ihres Comeback-Albums XI ausruht.
Johnny Gioeli
Frontiers
VÖ: 2018
Johnny Gioeli ist als Sänger für Axel Rudi Pell so stark präsent, dass man darüber leicht vergessen kann, dass er in dieser Aufgabe lediglich Erfüllungshelfer ist. Grund dafür gibt es keinen, an dem Spaß und der Leidenschaft zu zweifeln, mit dem der durch Hardline bekannt gewordene Amerikaner Pells Texte und Gesangsmelodien vorträgt.
David Weigel
Hannibal
VÖ: 2018
David Weigel hat lange für die Washington Post (als politischer Korrespondent) und Magazine wie Esquire und Rolling Stone gearbeitet. Er ist bekennender Progrock-Fan, was man in jeder Zeile dieses Buches spürt.
Anthony Robustelli
Backbeat Books
VÖ: 2017
Bücher über Steely Dan kann man problemlos an einer Hand abzählen — nicht zuletzt deshalb, weil ihre prägenden Köpfe, Sänger und Keyboarder Donald Fagen und Gitarrist Walter Becker, nur sehr selten Interviews geben.
Joe Perry
Roman
VÖ: 2018
Selbst die allergrößte Sympathie für den Musiker Joe Perry kann seine Alleingänge nicht zu zwingenden Ereignissen verblenden — abgesehen von den ersten beiden Scheiben seines Joe Perry Project Anfang der Achtziger (vor allem Let The Music Do The Talking) zieht man die Solo-Alben des Gitarristen von Aerosmith doch eher selten bis gar nicht aus dem Plattenschrank.
'77
Century Media
VÖ: 2018
Vier Alben lang waren ’77 mit großem Enthusiasmus bei der Sache, die Sounds und die Boogie-Rock-Ideen von AC/DC zu eigenen Songs umzumodeln. Bereits Nothing’s Gonna Stop Us war dahingehend eine Überraschung, dass die rastlosen Spanier nicht mehr alles kategorisch ausgeblendet hatten, was in der Welt der Musik nach 1977 und Let There Be Rock geschehen ist.
Little Caesar
Golden Robot
VÖ: 2018
Seit ihrer Wiedergeburt mit Redemption (2009) haben die amerikanischen Sleaze- und Biker-Rock-Veteranen Little Caesar zu erfreulicher Konstanz gefunden: Mit ihrer dritten CD in Folge übertreffen sie den kreativen Output ihrer Frühphase bereits um eine Scheibe.
W.E.T.
Frontiers
VÖ: 2018
Das Arbeitspensum von Erik Mårtensson ist wirklich sagenhaft: Gefühlt erscheint jedes halbe Jahr eine neue Scheibe mit maßgeblicher Beteiligung des Schweden. W.E.T. um Gesangs-Maestro Jeff Scott Soto sind dabei von all seinen Projekten am stärksten dem klassischen AOR verpflichtet.
Monument
Rock Of Angels
VÖ: 2018
Alles hat seine Zeit — und wohl auch Iron Maiden werden nicht unendlich lange durch die Weltgeschichte tingeln. Wie groß der Einfluss dieser Band auf den Heavy Metal war und noch immer ist, lässt sich an unzähligen Bands ablesen, die mit ihrer Faszination für die Ästhetik dieser Genre-Legende in unterschiedlichster Ausprägung nicht hinterm Berg halten.
Sweet
Sony
VÖ: 2017
Ein Geheimnis ist es längst nicht mehr: Tief in ihren Herzen und auf den Rückseiten ihrer Bubblegum-Singles waren Sweet begeisterte Hardrocker — mit mächtigem Einfluss bis weit in die Achtziger hinein. Sensational Sweet — Chapter One: The Wild Bunch bringt in einer Box alle sechs zwischen 1971 und 1978 erschienenen Alben der Gruppe sowie drei weitere CDs (Lost Singles, The Rainbow — Sweet Live In The UK, The Sweet At The Beeb) zusammen, anhand derer sich kompakt die Wandlung und das Wesen von Andy Scott & Co. nachempfinden lässt.
Don Airey
EAR Music
VÖ: 2018
One Of A Kind klingt weniger verspielt als Aireys Vorgängeralben und bietet eine Sammlung knackiger Rocksongs, von denen einige durchaus hohe Affinität zu seiner Stammband Deep Purple haben — zumindest was die Grundierung durch gut angefettete Orgel- und Gitarren-Riffs angeht.
The Lazys
Golden Robot
VÖ: 2018
Sie mögen mittlerweile nach Toronto ausgewandert sein — ihre Herkunft leugnen können die Lazys auf Tropical Hazards aber ganz sicher nicht. Noch immer flackern AC/DC und womöglich auch ein bisschen Airbourne durch den sleazigen Vollgas-Hardrock des quirligen Quintetts, das in den vergangenen zehn Jahren über einige EPs zumindest kleinere Spuren auf dem fünften Kontinent hinterlassen konnte.
Spock's Beard
InsideOut
VÖ: 2018
Klare Songstrukturen, geradliniger Riff, ein strahlender Refrain: ›To Breathe Another Day‹ bietet den gelungenen Einstieg in das 13. Album von Spock’s Beard, auf dem die Retro-Progger (wenn man sie denn so nennen will) geradezu lustvoll demonstrieren, wie brillant sie ohne ihren langjährigen Steuermann Neal Morse sein können.
Flying Colors
VÖ: 2018
Eine halbe Dekade ist das tolle Debüt von Flying Colors bereits alt, auf der die aus dem Umfeld von Spock’s Beard, Dream Theater, Deep Purple und den Dixie Dregs entstandene Supergruppe die denkbar eleganteste Fusion von Prog, feierlich-opulentem Pop und hartem Rock zu Gehör brachte.
James Christian
Frontiers
VÖ: 2000
Als Ausgleich zu seiner Arbeit mit den House Of Lords pflegt Sänger James Christian seine AOR-Wurzeln alle paar Jahre mit einem Soloalbum. Sein letzter Alleingang Lay It All On Me datiert aus dem Jahre 2013 und präsentierte den Vokalisten nach überstandener Krebsoperation in gelöster Stimmung. Auch Craving klingt ausgesprochen entspannt.
Procol Harum
Esoteric
VÖ: 2018
Fünf CDs und drei DVDs dokumentieren fünfzig Jahre Bandgeschichte und berücksichtigen dabei alle in diesem Zeitraum erschienenen Alben. Neben der remasterten Karriere-Rückschau (die kein unveröffentlichtes Material enthält) gibt es als Bonus zwei Konzerte, die bisher nicht offiziell zu haben waren.
Guru Guru
In Akustik
VÖ: 2018
Fünfzig Jahre Guru Guru. Und noch immer schaffen sie es, das Anarchische des Free Jazz mit ihrem speziellen Humor in einen musikalischen Kontext zu setzen, der im weitesten Sinne dem Rock zugeordnet werden kann.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 106 (03/2025).