Alice Cooper

Live From The Astroturf, Alice Cooper

EAR Music
VÖ: 2022

Großes Kino auf kleinstem Raum

Bis zu ihrer Tour 2017 gab es nach dem Ende der originalen Alice Cooper Band im Jahr 1974 nur eine Handvoll Auftritte, die die noch lebenden Mitglieder — Gitarrist Glen Buxton starb bereits 1997 — gemeinsam absolvierten. Das vielleicht intimste, sicherlich aber überraschendste und längste Konzert absolvierten sie am 6. Oktober 2015, den Live From The Astroturf, Alice Cooper dokumentiert.

Im Rahmen der Lesereise zu seinem Buch Snakes! Guillotines! Electric Chairs!: My Adventures In The Alice Cooper Group war Bassist Dennis Dunaway im Plattenladen Good Records in Dallas, Texas zu Gast. Neben seiner Lesung und einer Signierstunde ist auch ein kleines Konzert geplant, für das Dunaway seine ehemaligen Kollegen Michael Bruce (Gitarre) und Neal Smith (Schlagzeug) gewinnen konnte.

Dass schlussendlich auch Alice Cooper und sein Gitarrist Ryan Roxie (anstelle von Buxton) auf der kleinen Bühne vor rund 200 Menschen stehen, ist dem Schneid von Ladeninhaber und Cooper-Superfan Chris Penn zu verdanken. Zunächst erschienen anlässlich der US-Record Store Days 2016 und 2018 diverse 7- und 12-Inch-Vinyl-Singles, der vollständige Audio-Mitschnitt Live From The Astroturf wurde 2018 veröffentlicht.

Nun ist auch die von Chris Penn produzierte begleitende Dokumentation mit der um Alice Coopers Namen erweiterten Titel erhältlich. Anhand von O-Tönen erzählt der rund einstündige Film durchaus kurzweilig und interessant das Zustandekommen dieses Events. Dazwischen sind die insgesamt acht Live-Mitschnitte platziert, die neben der durchaus mitreißenden Performance allein schon deshalb sehenswert sind, weil die Band zwangsläufig auf jegliche Showelemente verzichtet, dadurch ein urwüchsiges Konzerterlebnis vermittelt und nicht zuletzt selbst hör- wie sichtbaren Spaß hat.

Verstärkt wird dieser Eindruck von der beiliegenden CD, die auch die mit Anekdoten ausstaffierten Ansagen von Cooper und Band beinhaltet — in der Titelliste passenderweise als „banter“, also Neckereien, angegeben. Der etwas rätselhafte Name der Dokumentation stammt übrigens vom Kunstrasen auf der kleinen Bühne in Penns Plattenladen.

Keine Wertung

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