Queen
EMI
VÖ: 2024
Einen neuen Mix hätte das erste Album von Queen freilich nicht zwingend benötigt. Dennoch animiert er in seiner ausbalancierten Trennschärfe und der sehr behutsam durchgesetzten Klarheit zum gebannten Zuhören und lässt die Geschehnisse des Jahres 1973 lebendig werden.
Riverside
InsideOut
VÖ: 2025
Spätestens seit dem vergangenen Jahrzehnt füllen Riverside mit Bravour jene Nische zwischen Progressive-Rock und -Metal, die Porcupine Tree hinterlassen haben. Das zeigt sich auch daran, dass die Polen in ihrer Heimat mit einem Bein in den Arenen stehen. In einer solchen wurde "Live ID." aufgezeichnet.
Savatage
EAR Music
VÖ: 2022
Nach dem Tod von Criss Oliva standen Savatage vor der traurigen Aufgabe, sich ein Stück weit neu erfinden zu müssen. Lange hing "Handful Of Rain" ein seltsam kontroverser Ruf nach. Dabei ist es eine weitere Schönheit im wunderbaren Sava-Kanon.
Fleetwood Mac
London Calling
VÖ: 2019
Bei aller Freude, die es grundsätzlich bereitet, jeder einzelnen Aufnahme der einzig wahren Fleetwood Mac mit Peter Green hinterherzujagen: Manche werden auch nach der zehnten Umverpackung nicht zwingender.
Brainstorm
Reigning Phoenix Music
VÖ: 2025
Auf Brainstorm ist Verlass: Das Quintett um Frontmann Andy B. Franck hält die Genre-Fahne fest in Händen und lässt seinen seit den ausgehenden Neunzigern zelebrierten Power Metal ein ums andere Mal frisch klingen.
Whitesnake
Rhino
VÖ: 2024
Diese Veröffentlichung lässt sich als reflektiertes Spiel von David Coverdale mit seinem Plattenwerk begreifen — oder aber als Kapitulation vor der immensen Gewichtslast seiner Karriere. "Into The Light" war freilich nicht das erste Solo-Album des einstigen Sängers von Deep Purple.
Extreme
Music On Vinyl
VÖ: 1992
Das Doppelalbum "III Sides To Every Story"markiert den künstlerischen Höhepunkt der Groove-Hardrocker aus Boston — und steht mit seinen verschlungenen Arrangements und orchestralen Passagen ganz in der Tradition ihrer erklärten Vorbilder Queen.
Gregor Hilden
Acoustic Music
VÖ: 2024
Verändern und verfeinern, das ist in etwa das Motto, mit dem Gregor Hilden an seine Interpretationen der Musik von Peter Green herangeht. In den vergangenen Jahrzehnten hat der Gitarrist immer wieder Songs des britischen Blues-Meisters interpretiert. Und dabei stets darauf geachtet, dass der Blues schön swingt.
Airbourne
Roadrunner
VÖ: 2008
Das Phänomen ist beinahe so alt wie das australische Original: Alle paar Jahre gerät eine neue junge Band ins Scheinwerferlicht, die bereits im AC/DC-Shirt auf die Welt gekommen ist.
Ginger Evil
Frontiers
VÖ: 2025
Alternative, Classic Rock und Grunge? Passt das alles zusammen? Und vor allem: Ergibt das Sinn? Im Fall des Erstlings dieser finnischen Band durchaus. Der rote Faden ist der, dass es keinen gibt.
Lynch Mob
Elektra
VÖ: 1992
Lediglich zwei Jahre nach "Wicked Sensation" (1990) erschienen, geriet das zweite Mob-Album zu einem insgesamt doch recht anders gearteten und angepassten Album, dem der Einfluss von Produzent Keith Olsen anzuhören ist.
Gotthard
Reigning Phoenix Music
VÖ: 2025
Gotthard korrigieren den Kurs des zahnlosen Vorgängers und geben sich wieder rifforientierter. Zudem überrascht nach rund 25 Jahren die erneute Zusammenarbeit mit ihrem einstigen Mentor, Songwriter und Produzenten Chris von Rohr.
Bruce Dickinson
EMI
VÖ: 1990
Als sich die mit einer bombastischen Bühnenproduktion ausgestattete "Seventh Tour Of A Seventh Tour" ihrem Ende entgegen neigte, hatten Iron Maiden als aufregendste Heavy Metal-Band des Planeten alles erreicht. Bruce Dickinson folgte seinem Drang nach Entfaltung — und setzte mit "Tattooed Millionaire" eine folgenschwere Kausalkette in Gang.
Whitesnake
Rhino
VÖ: 2021
David Coverdale legt die dritte und letzte Zusammenstellung mittelalter und halbwegs neuer Stücke vor, die neu abgemischt, neu gemastert und teilweise mit zusätzlicher Studioarbeit aufgepeppt wurden.
Henge
Rough Trade
VÖ: 2025
Ein Sound, in dem Prog, Psych, Kraut, Funk, Techno und mehr durch den Fleischwolf gedreht werden, ein albernes Konzept um von den Bandmitgliedern verkörperte Aliens — man müsste dem englischen Quartett fast Respekt zollen. Henge bedienen sich in Sounds und Effekten der nervigsten Elemente ihrer Inspirationsquellen, schreiben aber kaum richtige Songs.
Vicious Rumors
Atlantic
VÖ: 1990
Mehr noch als Metal Church und Armored Saint stand wohl keine zweite Band jemals sinnbildlicher für den originären Genre-Terminus „Power Metal“, der bis heute viele Wandlungen und Erweiterungen erlebte, die nicht mehr viel mit dem so erhabenen Sound von einst zu tun haben.
Mean Mistreater
Dying Victims
VÖ: 2025
Erst im Februar 2024 veröffentlichten die texanischen Newcomer Mean Mistreater in Eigenregie ihren Einstand Razor Wire, der im vergangenen Sommer vom Underground-Label Dying Victims neu aufgelegt wurde. Nun schiebt die Formation um Sängerin Janiece Gonzalez in Do Or Die bereits ihr zweites Werk nach.
Dream Theater
InsideOut
VÖ: 2025
So brillant gerade ihre letzten beiden Platten waren: Rückkehrer Portnoy mit seinem markanten Spiel nun wieder in seiner alten Formation hören zu können, ist ein großes Geschenk.
The Beatles
Residenz Verlag
VÖ: 2024
Ein Konzert in Österreich haben die Beatles nie gespielt. Dennoch schrieben sie in der Alpenrepublik Schlagzeilen, als dort im März 1965 gut eine Woche lang Dreharbeiten zu ihrem zweiten Spielfilm Help! stattfanden. Die damaligen Geschehnisse in Salzburg und vor allem im Skigebiet Obertauern nehmen Lorenz Birklbauer und Wolfgang Planker als Ausgangspunkt für ihr Buch.
The Darkness
Cooking Vinyl
VÖ: 2025
Irgendwie hat man die durchgeknallten Briten vermisst. Über drei Jahre sind seit ihrem letzten Album Motorheart (2021) vergangen, das mit angenehmem Anachronismus und eleganter Exzentrik zu den besseren Werken des Quartetts zählt. Diesmal ist noch mehr Selbstironie und Klischee-Klitterung im Spiel.
Don Airey
EAR Music
VÖ: 2025
Die Liste der Platten, die das 76-jährige Tasten-Genie veredelt hat, ist beinahe endlos. Seit 2002 bereichert Don Airey den Sound der Rock-Veteranen Deep Purple anstelle des verstorbenen Jon Lord als festes Mitglied — und gönnt sich regelmäßig Zeit für Alleingänge.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 107 (04/2025)