In einer kurzen Stellungnahme informierten Judas Priest über den Tod ihres früheren Drummers. »Wir sind sehr traurig über die Todesnachricht von Les und senden seiner Familie, Freunden und Fans unsere Anteilnahme und Liebe«, so die Formation auf ihren Social-Media-Präsenzen. »Sein Spiel war unnachahmlich und eine Klasse für sich, es hatte eine eigene Aura. Danke Les.«
Seinen Karriere startete der 1951 im nordirischen Portadown geborene James Leslie Binks als Session-Musiker, unter anderem für Deep Purple-Bassist Roger Glover: Auf dessen Konzept-Album The Butterfly Ball And The Grasshopper's Feast (1974) spielte er neben King Crimson-Schlagzeuger Michael Giles; zu den weiteren beteiligten Musikern der Rock-Oper gehörten Ronnie James Dio, David Coverdale und Glenn Hughes.
Über Glover kam er auch in Kontakt mit Judas Priest: Unter der Ägide des auch als Produzent tätigen Engländers hatte die Schwermetaller Sin After Sin (1977) eingespielt; für die dazugehörige Tour übernahm Binks die Position hinter den Kesseln von Simon Phillips.
Mit der Truppe um Sänger Rob Halford spielte er die beiden Studiowerke Stained Class und Killing Machine (beide 1978) ein, auf denen die Band merklich an metallischer Härte zulegte — nicht zuletzt durch das kraftvolle Spiel ihres Schlagzeugers.
Das höchst erfolgreiche Live-Album Unleashed In The East (1979) wurde dann zum Zankapfel, der zum Ausstieg von Binks führte: Er sei nur ein angestellter Musiker gewesen und der damalige Bandmanager habe von ihm gefordert, seine Tantiemen an der Konzert-Auslese abzutreten, führte er 2017 in einem Interview als Gründe für seinen Ausstieg an.
Dem Heavy Metal blieb er in den folgenden Jahren treu: Kurzzeitig war er an der Seite des früheren Iron Maiden-Gitarristen Dennis Stratton und des ehemaligen Tygers Of Pan Tang-Sängers Jess Cox Teil von Lionheart; auch bei den kurzlebigen Tytan spielte er kaum ein Jahr: Eine Sammlung von Aufnahmen erschien zwei Jahre nach ihrer Auflösung 1985 unter dem Titel Rough Justice.
In den folgenden drei Jahrzehnten war er vornehmlich in lokalen Coverbands unterwegs, erst in den zehner Jahren des neuen Jahrtausends machte er auch wieder überregional auf sich aufmerksam: Ab 2017 betrieb er die Judas Priest-Coverband Les Binks' Priesthood; 2019 stieg er bei KK's Priest, der Band seines früheren Kollegen K.K. Downing ein, bei denen er 2021 aus gesundheitlichen Gründen von Sean Elg ersetzt wurde. 2022 wurde er mit Judas Priest in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen.
Bereits am 15. März ist Les Binks gestorben. Er wurde 73 Jahre alt.
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