53 Jahre nach ihrem letzten regulären Studio-Album High Time melden sich die Heavy-Metal-Urväter, Garagen-Rocker, Punk-Initiatoren und Interpreten solch unwiderstehlicher Krawall-Hymnen wie ›Parchment Farm‹, ›Summertime Blues‹ oder ›Kick Out The Jams‹ mit einem neuen Album zurück. Und es wird ihr definitiv letztes bleiben, denn sowohl Band-Boss Wayne Kramer als auch Schlagzeuger Dennis Thompson sind 2024 verstorben und erleben die Veröffentlichung des von Bob Ezrin druckvoll-dreckig produzierten Heavy Lifting nicht mehr.
Das erhoffte Schwergewicht ist die Platte tatsächlich geworden. ›Black Boots‹ tönt so lärmig wie die Industriemetropole Detroit, in der Kramer 1948 geboren wurde, seinen anarchistischen Grundgedanken und die beißende Sozialkritik pflegt er nicht nur in ›Change, No Change‹, während ›Twenty-Five Miles‹ eine markerschütternde Heavy-Rock-Punktlandung ist.
Zahlreiche Gäste veredeln Heavy Lifting mit ihren Beiträgen. Auch wenn der sägende Riff von Tom Morello im eröffnenden Titelsong direkt aus dem Rage Against The Machine-Lehrbuch entnommen zu sein scheint, Höhepunkt der Scheibe ist ein anderer. Das von Slash und Alice In Chains-Sänger William DuVall als brodelnder Heavy-Rock-Hexenkessel inszenierte ›The Edge Of The Switchblade‹ fängt den Spirit dieser wegweisenden Band aufs Authentischste ein.