D-A-D

Speed Of Darkness

AFM
VÖ: 2024

Geballte Ladung musikalischer Vielfalt

Auch 40 Jahre nach ihrer Gründung sind D-A-D live eine Macht. Mit der regelmäßigen Veröffentlichung neuer Alben taten sich die Dänen zuletzt hingegen schwer. Doch nun gibt es eine geballte Ladung: In 14 Songs mit fast einer Stunde Spieldauer bietet Speed Of Darkness einen Streifzug durch die musikalische Vielfalt der Bandgeschichte.

Der Opener ›God Prays To Man‹ basiert auf einem schleppenden Riff in bester AC/DC-Tradition, während das mitreißend losrockende ›1st, 2nd & 3rd‹ durch ausgefeilten Gesang im Refrain besticht. Hier zeigt sich einmal mehr, wie sehr D-A-D davon profitieren, dass neben Frontmann Jesper Binzer in Laust Sonne auch noch ein Mann mit Leadsänger-Qualitäten hinter den Drums sitzt.

Der von cleanen E-Gitarren geprägte Titelsong und das ruhige, stimmungsvolle ›Head Over Heels‹ hätten durchaus zum sanfteren Soft Dogs (2002) gepasst. ›In My Hands‹ mit seinem vertrackten Riff und dem Metal-Refrain mit verfremdeten Vocals erinnert derweil an das bis dato härteste D-A-D-Album, Helpyourselfish (1995).

Auch im letzten Drittel geht es munter durchgemischt weiter. Western-Gitarrensounds (›Crazy Wings‹) wechseln sich ab mit Punkrock-Anklängen (›Everything Is Gone Now‹) und sattem Riff-Rock (›Waiting Is The Way‹), bevor das melancholische ›I’m Still Here‹ den Ausklang bildet. Ein reifes Spätwerk, auf dem es für Fans viel zu entdecken gibt — und für Nicht-Fans erst recht.

(8.5/10)

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