Ein kurzer Post auf den Social-Media-Seiten des Bassisten informierte am Samstag über seinen Tod. »Phil Lesh, Bassist und Gründungsmitglied von The Grateful Dead, ist heute morgen friedlich und im Beisein seiner Familie verstorben. Phil hat seinem Umfeld große Freude bereitet und hinterlässt ein großes musikalisches Erbe. Wir bitten darum, die Privatsphäre der Familie zu respektieren.«
Phillip Chapman Lesh wurde am 15. März 1940 im kalifornischen Berkeley geboren. An der dortigen Universität studierte er für kurze Zeit Musik — allerdings als Trompeter mit großem Interesse an klassischer Avantgarde-Musik und Free Jazz.
Zum Bass kam er erst durch Grateful Dead: Mit dessen Frontmann Jerry Garcia war Lesh befreundet; auf dessen Einladung stieg er ohne Erfahrung bei dessen Formation The Warlocks ein, die sich kurze Zeit später in Grateful Dead umbenannten.
Durch diesen ungewöhnlichen Werdegang interpretierte Lesh die Rolle seines Instruments anders als die meisten seiner zeitgenössischen Kollegen, nämlich eher als Melodie-Instrument denn als Teil der Rhythmus-Sektion. Als Einfluss nannte er die Kompositionen Johann Sebastian Bachs, aber auch Jack Casady von Jefferson Airplane und Jack Bruce von Cream.
Neben seinem Wirken bei den Jam-Rock-Vorreitern, denen er bis zur Auflösung 1995 und darüber hinaus auch als Teil der vom singenden Gitarristen Bob Weir angeführten Nachfolge-Formation The Dead angehörte, betrieb er seit den ausgehenden neunziger Jahren die Solo-Formation Phil Lesh And Friends, mit denen er ein Studioalbum (There And Back Again, 2002) und zwei Liveplatten veröffentlichte.
Über weite Strecken seines Lebens hatte Phil Lesh mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Bereits 1986 wurde bei ihm eine Hepatitis C-Erkrankung diagnostiziert, in dessen Folge 1998 eine Lebertransplantation nötig wurde. 2006 erkrankte er außerdem an Prostatakrebs; neun Jahre später wurde auch in seiner Blase ein Tumor entdeckt. Am 25. Oktober starb Phil Lesh. Er wurde 84 Jahre alt.
