Earthshaker/Black Tiger/Mean Streak

Metal Church
VÖ: 2018
Dass Mike Howe nicht aus der musikalischen Frührente zurückgekehrt ist, um bei Metal Church als nostalgischer Tanzbär die Hits der frühen Jahre aufzuführen, hat der Mann mit der charismatischen Stimme immer deutlich gemacht. Kein Wunder also, dass sich die Band nicht lange auf den Lorbeeren ihres Comeback-Albums XI ausruht, sondern nur zwei Jahre später mit Damned If You Do einen ordentlichen Kracher abliefert.

Damned If You Do

Queen
Universal
VÖ: 2018
Der Spielfilm Bohemian Rhapsody erlaubt sich zwar die eine oder andere Geschichtsumdichtung, würdigt aber dennoch in kurzweiliger Weise den Werdegang und das musikalische Genie von Queen bis zu ihrem legendären Live Aid-Auftritt im Londoner Wembley Stadion 1985. Der Titel, der auch diesen ungewöhnlich wertigen Soundtrack ziert, wurde trefflich gewählt.
Anthrax
Universal
VÖ: 1988
Eine schlechte Platte haben sich Anthrax während ihres ersten Karrierelaufs mit Sänger Joey Belladonna zwischen 1985 und 1992 nicht ankreiden zu lassen. Und doch hatte State Of Euphoria (1988) in der Gunst ihrer Anhänger lange einen zumindest schwereren Stand als das ein Jahr zuvor erschienene Überwerk Among The Living, das den New Yorkern nicht nur den Durchbruch auf ganzer Linie bescherte, sondern die Aufnahme in die Riege der besten und stilprägendsten Vertreter des Thrash Metal gleich mit.

State Of Euphoria (30th Anniversary Edition)

Vultures Vengeance
Gates Of Hell
VÖ: 2019
Seit zehn Jahren sind die Römer Vultures Vengeance aktiv und haben dabei die klassische Schule durchlaufen: Nach einem Demo und zwei EPs zeigt sich das Quartett auf seinem ersten Album The Knightlore merklich gereift und hat an Eigenständigkeit gewonnen.

The Knightlore

Tanith
Metal Blade
VÖ: 2019
Mit seiner Stamm-Band Satan entsprang Gitarrist Russ Tippins einst der New Wave of British Heavy Metal. Seine neue Formation Tanith nimmt den Hörer noch ein wenig weiter in die Vergangenheit mit.

In Another Time

Opeth
Nuclear Blast
VÖ: 2019
In Cauda Venenum verdeutlicht einmal mehr, wie tief Van der Graaf Generator, Gentle Giant, Jethro Tull, Yes und King Crimson in die DNS von Opeth übergegangen sind. Nach dem beklemmenden Intro ›Livets Trädgård‹, das kunstvoll den Vorhang zu einer nebelverschleierten Szenerie aufzieht, bricht ›Dignity‹ über den Hörer ein, das sich in Riffs, Voicings und Rhythmen deutlich auf die alten Vorbilder beruft und doch eine typische Opeth-Nummer mit pastoralen Melodien bleibt.
Opeth
Nuclear Blast
VÖ: 2019
»Für uns bedeutet Heavyness nicht einfach tiefer gestimmte Gitarren und geschriener Gesang.« So macht Mikael Åkerfeldt klar, was Opeth im Jahr 2019 nicht sind. Recht hat er. Auch mit In Cauda Venenum darf man seine Band noch in die Sparte Metal einordnen, aber die Härte kommt aus dem komplexen, massiven Gesamtsound, der naturbelassen und nicht künstlich aufgepimpt ist.

In Cauda Venenum

The Fire I Long For

Avatarium
VÖ: 2019
Dass Marcus Jindell, Jennie-Ann Smith und vor allem natürlich Leif Edling wissen, wie man formidable Songs mit Mut zur Langsamkeit schreibt, haben sie schon mit den letzten Avatarium-Alben (Edling natürlich auch mit Candlemass) hinlänglich bewiesen. Letzterer hat sich zwar weitestgehend von der Band zurückgezogen, drei der Songs auf The Fire I Long For stammen dennoch von ihm.

What The Water Wants

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 106 (03/2025).