Birth Control

Backdoor Possibilities (1976)

Dem krautigen Orgel-Hardrock seiner ersten legendären Alben entwuchs das 1966 in Berlin gegründete Kollektiv immer mehr: Auf Backdoor Possibilities strecken sich Birth Control merklich in Richtung Progressive Rock.

TEXT: DANIEL BÖHM

Von Hardrock zu Art-Rock und Prog und wieder zurück: Die Geschichte von Birth Control ist geprägt von einem musikalischen Zickzack-Kurs, unüberschaubaren Umbesetzungen und dem Über-Stück ›Gamma Ray‹. Auf ihrem Weg durch die erste Hälfte der Siebziger entwuchs das Kollektiv immer mehr dem krautigen Orgel-Hardrock seiner ersten legendären Alben. So ist Backdoor Possibilities etwa ist ihre sechste Studio-Platte und nach Plastic People (1975) die zweite, auf der sich die 1966 in Berlin gegründete Band unüberhörbar in Richtung Progressive Rock streckt — die Einflüsse reichen von Gentle Giant über Jazz-Rock bis hin zu Frank Zappa.



Backdoor Possibilities erzählt die Geschichte eines sanftmütigen Mannes, der viele Jahre lang seinem Bürojob nachgeht und eines Tages bemerkt, wie sehr er sich eigentlich nach einem anderen Leben sehnt — und wie wenig er mit seinem jetzigen zurechtkommt. 

Ein Happy End gibt’s nicht: Ein U-Bahn-Zug reißt den Mann aus dem Leben. Zu schwere Kost für manchen Fan: Die auch musikalisch hochinteressante und anspruchsvolle Platte polarisiert bis heute.



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