Kai Strauss aus dem westfälischen Lengerich versteht es, mit kultiviertem Spiel, einem Händchen für ideenreiche Songs und nicht minder heißem Gesang maßgeblich dazu beizutragen, dass der Blues in Deutschland derzeit in guten Händen liegt. Auf seiner neuen Platte Night Shift untermauert er seinen Anspruch auf den Titel des „King of the Blues der Teutonen“.
Freddie, B.B. und Albert King haben immer schon ein wenig Pate gestanden, wenn Strauss zur Gitarre griff. Man höre sich nur mal den leidenschaftlich gespielten ›Night Shift Blues‹ am Ende des Albums an, der den Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne nahezu perfekt umsetzt: Strauss setzt jeden Ton bewusst, verzichtet auf den großen Effekt und bringt dafür tief sitzende Blues-Seelen-Noten zum Schwingen.
›Bad Loser‹ ist ein weiteres Beispiel, in dessen Text Strauss zudem noch beste Blues-Lyrik gelingt. Da kann die Anerkennung nicht ewig auf sich warten lassen: Als Ritterschlag gibt es ein Gastspiel von Chicago Blues-Mann Toronzo Cannon und Lob von dessen Label-Boss Bruce Iglauer, einem der großen Paten der Szene. Mit dem Feeling der Siebziger im Kopf und einer fantastisch klingenden Produktion ist Kai Strauss der Mann der Stunde.