Vor zwei Jahren veröffentlichten Lords Of Black ihr wenig beachtetes Debüt. Seit Ronnie Romero von Ritchie Blackmore als neuer Rainbow-Sänger auserwählt wurde, können sich die Spanier über mangelnde Aufmerksamkeit kaum noch beschweren. Auch auf II verfeinert die Truppe ihren melodischen Heavy Metal mit einigen progressiven und klassischen Facetten. Damit changieren Lords Of Black zwischen Gruppen wie Masterplan (deren Chef Roland Grapow in die Produktion eingebunden war), Kamelot und Stratovarius.
Gitarrist Tony Hernando zählt auf der iberischen Halbinsel zu den Größen seines Fachs, was er in Stücken wie dem harten ›Merciless‹ und dem von einem tollen Lead getragenen ›Only One Life Away‹ gerne zur Schau stellt stellt. Und Romero? Der Mann kann zweifelsohne singen, beeindruckt in ›Everything You’re Not‹ und dem neunminütigen ›Ghost Of You‹ mit seiner kraftvollen Stimme — und kommt in letzter Konsequenz doch nicht an einem vergleichbaren Kaliber wie Jorn Lande vorbei. Ob die Vorschuss-Lorbeeren von Blackmore, der dem gebürtigen Chilenen das Talent von Ronnie James Dio und Freddie Mercury bescheinigt, berechtigt sind, wird Romero im Sommer noch beweisen müssen.