Wellbad

Heartbeast

Blue Central
VÖ: 2019

Blues-Bereicherung aus deutschen Landen

Mit einer ausgewogenen Mischung aus lockeren New-Orleans-Grooves, urbanem Funk, Jazz und Electro-Blues nach Art der Black Keys legt Daniel Welbat ein überzeugendes sechstes Album vor. Wie kaum ein zweiter hiesiger Musiker ist der gebürtige Hamburger bereit und in der Lage, die ausgetretenen Pfade des Blues zu verlassen und das Genre mit seinem ganz eigenen Stil zu bereichern. Die Werkzeuge seines Nebenberufs als Filmkomponist setzt er auf Heartbeast mithilfe seiner fünfköpfigen Band äußerst effektiv ein: Die elf Nummern sind atmosphärisch dicht und bieten ein großes dynamisches Spektrum.

Das in New Orleans beheimatete ›Elephant Man‹ hat etwas von der Dr.-John-trifft-Dan-Auerbach-Platte Locked Down, während das melancholische ›Heal A Wound‹ auf einem Barhocker zwischen Tom Waits und Joe Cocker verweilt. Der Schlusstitel ›Spit It Out‹ vereint wiederum den Glanz des jungen David Bowie mit der Weltverdrossenheit des alten Johnny Cash. All das — wie auch die Singleauskopplung ›Bad Day For The Blues‹, ein betörendes Gesangsduett mit der Kanadierin Samantha Martin — gibt Grund zur Freude.

(7.5/10)

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