AC/DC

Dirty Deeds Done Dirt Cheap

Albert Productions
VÖ: 1976

Ein Konzept-Album ist Dirty Deeds Done Dirt Cheap nicht wirklich, obgleich die darauf enthaltenen Lieder allesamt das Zwielichtige, den Rock’n’Roll und die Gesetzlosen feiern. Der Titelsong ist ein vertontes Inserat eines Dienstleisters, der für Geld Probleme jeder Art aus dem Weg schafft und musikalisch ein naher Verwandter von ›T.N.T.‹. ›Ain't No Fun (Waiting ’Round To Be A Millionaire)‹ ist ein frühes Paradebeispiel für den infektiösen Groove, den Schlagzeuger Phil Rudd so unnachahmlich anzufeuern versteht. Auch im vorzüglichen Riff-Rocker ›Problem Child‹, in dem AC/DC mit Bon Scott als singendem Geschichtenerzähler kompositorisch frei gestalten wie noch nie. ›Ride On‹ ist bis heute nicht nur die einzige hörbare Blues-Ballade der Band geblieben, sondern auch Scotts eindringlichste Vorstellung als Sänger. Dass der von einem Riff aus drei prächtig voluminösen Gitarrenakkorden eingeleitete Gefängnisausbruch ›Jailbreak‹ für die internationale Pressung vom Album gekratzt wurde, ist nur schwer nachzuvollziehen — das Fehlen des drögen Boogies ›R.I.P. (Rock In Peace‹) hingegen schon eher: Für sie kommen schließlich ›Rocker‹ (von T.N.T.) und ›Love At First Feel‹.

(7.5/10)
TEXT: DANIEL BÖHM

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