Vor zehn Jahren von Drummer Henry Vasquez (Saint Vitus) und Keyboarder Dave Gryder (Storm At Sunrise) gegründet, sind Blood Of The Sun so etwas wie die Museumswächter des klassischen Hardrock-Sounds, bei dem die Hammondorgel gleichberechtigt neben der rifflastigen Stromgitarre steht. Große Namen wie Derek St. Holmes (Ted Nugent) oder Rusty Burns (Point Blank) waren oder sind in den Reihen der Ami-Combo Blood Of The Sun zu finden, die immer auf höchstem Energielevel musiziert.
Wirklich spannende Songs sind allerdings weniger ihre Stärke. Was wirkt, sind eher die Teile als das Ganze. Das Beste ist die Interaktion der Lead-Instrumente auf Burning On The Wings Of Desire, exemplarisch im Titelsong vorgeführt: Da pumpt sich die Band zur voll ausgereiften Macho-Attitüde auf, um in den kommenden zwei Minuten über einen hymnischen Gitarrenchorus zuerst ein Orgel-, dann ein Gitarrensolo mit abschließender Jam-Orgie abzuschießen. Noch ausführlicher führen sie diese Möglichkeiten im siebeneinhalbminütigen ›Good And Evil‹ vor — und so viel Zeit sollten sie sich öfter nehmen.