Mit Solitary erfüllte sich Don Dokken offenbar einen Herzenswunsch, denn dieses 2008 im Eigenverlag und ursprünglich nur bei Konzerten erhältliche Solo-Album könnte kaum weiter von der positiven Energie und metallischen Schärfe seiner Band Dokken entfernt sein. Auch mit seinem ersten Alleingang Up From The Ashes (1990) hat es nichts gemein.
Sparsam instrumentierte, schöne Melodien, zumeist aus eigener Feder, und seine Stimme stehen hier im Vordergrund. Der liebliche Auftakt ›In The Meadows‹ ruft Erinnerungen an frühe Rainbow wach; im Folgenden verbreitet Dokken in überwiegend akustischen Balladen und in sehr gemächlichem Tempo mitunter arg getragen-melancholische Stimmung, die bei ›Sarah‹ beinahe ins Depressive abzugleiten droht. Reizvoll ist seine abgespeckte Interpretation von ›Where The Grass Is Green‹, bei der ihn Kelly Keeling als Backing-Sänger unterstützt.
Der hat den Song gemeinsam mit John Norum geschrieben und für dessen Album Worlds Away (1996) eingesungen. Drei zusätzliche Covers hat Dokken für diese Neuauflage aufgenommen, darunter Céline Dions Schmachtfetzen ›My Heart Will Go On‹ aus dem unsinkbaren Streifen Titanic.