Dass Orchesterleiter Steve Harris ausgerechnet die beiden mit Abstand nichtigsten Stücke an den Anfang von The Final Frontier gestellt hat (darunter das über achtminütige Ödland ›Satellite 15… The Final Frontier‹), hat der Wahrnehmung dieses unterschätzten Albums schwer geschadet. Dabei ist die Platte auch so schon herausfordernd genug. Denn die besten ihrer neuen Songs haben Iron Maiden in einem dichten Nebel voller Geheimnisse deponiert, der sich nur langsam legt, dann aber verdeutlicht, wie leidenschaftlich sich die Band heute vor allem als gefühlsdichte Progressive-Gruppe mit ausgeprägten Siebziger-Roots versteht. Besonders die auf Anhieb schwer durchschaubaren Brocken ›Isle Of Avalon‹ (stoppt nach dem ersten Soloteil abrupt ab und baut sich komplett neu auf), ›Starblind‹ und ›The Man Who Would Be King‹ haben im Zeitverlauf enorm an Strahlkraft gewonnen; gegen den elfminütigen Höhepunkt zum Abschluss leuchten aber auch sie nicht an: Textlich spielt ›When The Wild Wind Blows‹ mit dem gleichnamigen, 1986 als Zeichentrickstreifen Wenn der Wind weht verfilmten Comic-Roman von Raymond Briggs über die Auswirkungen eines Nuklearschlags auf ein Rentnerehepaar und mausert sich zu einem spannenden, vertrackten und von wunderbaren Folkmelodien durchsetzten Epos, das zu den schönsten Stücken des gesamten Maiden-Kanons gehört.
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