Jim Gaines

2. Oktober 1941 — 9. November 2024

Er arbeitete mit Journey, Huey Lewis & The News oder Carlos Santana — besonders dem Blues drückte Jim Gaines aber mit seinen Produktionen einen Stempel auf. Nun ist er im Alter von 83 Jahren verstorben.

TEXT: MAXIMILIAN BLOM |FOTO: Thomas Ruf/Ruf Records

Das deutsche Blues-Label Ruf Records gehörte zu den ersten, die am Samstagabend die Meldung vom Tod des Studiofachmannes verkündete. »Er hat die erste und insgesamt die meisten Alben für uns produziert, war elementar für das Comeback von Luther Allison in den USA und hat mich mit Walter Trout bekannt gemacht«, so Firmenchef Thomas Ruf in einem Nachruf.

»Er war eine Seele von Mensch, ein einzigartiger Motivator, der das Beste aus den Künstlerinnen und Künstlern herauskitzeln konnte und ein Südstaaten-Gentlemen.«



Seinen Einstieg in die Musikindustrie findet Gaines nach der Schule bei einer Firma für Werbejingles — zunächst als Mädchen für alles, später mehr und mehr auch für die Studioarbeit. Als Quereinsteiger jobbt er außerdem beim legendären Soul-Label Stax Records, wo er Albert King, Sam & Dave oder Otis Redding kennenlernt.

Anfang der Siebziger zieht es ihn von Memphis nach San Francisco, wo die größten kommerziellen Erfolge seiner Karriere entstehen werden: Fly Like An Eagle (1976) der Steve Miller Band etwa, oder Picture This (1982), Sports (1983) und Fore! (1986) von Huey Lewis & The News.


 


Auch mit Journey arbeitet er in jener Zeit am millionenteuren wie kontroversen Raised On Radio (1986) sowie mit Santana über den er 1989 auch an The Healer beteiligt ist: Die Platte von John Lee Hooker wird mit einem Grammy ausgezeichnet und belebt die Karriere des bereits 72-jährigen Blues-Gitarristen neu.

Es ist auch die Zeit, in der sich sein Ruf als Spezialist für die Produktion von Blues festigt: Mit Stevie Ray Vaughn nimmt er dessen Karriere-Krönung In Step (1989) auf; später sollen Albert Collins, Walter Trout und Luther Allison folgen. Seine letzten Karriere-Jahre sind vor allem von kleinen, ausgewählten Produktionen geprägt.


 


»Ich arbeite nur noch, weil ich meinen Beruf liebe«, resümierte er 2012 im Gespräch mit ROCKS. »Und, weil es mir Spaß macht, insbesondere jungen Künstlern unter die Arme zu greifen.« Rund einen Monat nach seinem 83. Geburtstag starb Jim Gaines am 9. November starb in seinem Haus in Memphis.


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