Weil Danger Danger ohne den kreativen Input von Schlagzeuger Steve West keine neue Platte fabrizieren wollen, bringt Songwriter, Bassist und Produzent Bruno Ravel im Frühjahr 2016 The Defiants als Vehikel für seine nach wie vor sprudelnden Songideen an den Start. Dass das Material des Debüt-Albums dabei Kompatibilität zu seiner Hauptband aufweist, ist durchaus beabsichtigt — schließlich sind mit Gitarrist Rob Marcello und Sänger Paul Laine zwei weitere Musiker aus dem Umfeld der New Yorker Hardrocker involviert.
Drei Jahre und einige Konzerte später zeigen The Defiants mit Zokusho, dass sie mehr als ein kurzlebiges Projekt sind — auch wenn die Tatsache, dass nun auch Danger Danger-Trommler West beteiligt ist, die Verwirrung komplettiert. Musikalisch hat sich wenig verändert: Auf Zokusho wird ein melodischer Hardrock- und AOR-Sound serviert, den Marcello aus dem fernen Schweden mit einigen bemerkenswerten Solo-Einlagen verfeinert. Schwere Riffs darf der Blondschopf dabei nicht anbringen, auch wenn einige Nummern wie ›Allnighter‹ oder ›It Goes Fast‹ eine rockigere Kante aufweisen.
Es sind aber Paul Laines Gesangslinien, die ›Love Is A Killer‹ zu einem Ohrwurm machen oder bei ›Hollywood In Headlights‹ echten Pop-Charme versprühen, und genau darauf kommt es den kreativen Köpfen an. Von Ravel mit viel Liebe zum Detail mit einer groß klingenden Produktion versehen, reiht sich hier mit Nummern wie ›U X’d My Heart‹, ›Standing On The Edge‹ oder ›Stay‹ Perle an Perle. Dass das Album dadurch oft gleichförmig klingt, bleibt dabei der einzig wahre Kritikpunkt — zu stark sind die einzelnen Songs ausgefallen, die für sich alleine immer überzeugen können. The Defiants präsentieren auf Zokusho melodischen Rock und AOR aus dem Lehrbuch, was vielleicht nicht originell und aufregend sein mag, in seiner Qualität aber auf dem heutigen Markt herausragend ist.