Nach 22 Tagen in stationärer Behandlung machte der Musiker seine Erkrankung nun öffentlich. Vor einem Monat seien plötzlich erste Symptome aufgetreten, wie er auf seinen Social-Media-Seiten beschreibt: »Es kam aus dem nichts. Plötzlich fühlte ich mich ausgebrannt, ich hatte keine Energie für die einfachsten Dinge und ich fühlte mich nach fünf Minuten Gassi gehen mit meinem Hund, als sei ich einen Marathon gelaufen.«
Bei der akuten lymphatischen Leukämie ist unter anderem die Blutbildung gestört, wodurch die Sauerstoffverteilung im Körper beeinträchtigt ist. Führte die Krankheit noch vor dreißig bis vierzig Jahren bei der Mehrzahl der Patienten innerhalb weniger Wochen zum Tode, sind die Chancen heute entschieden besser: Ungefähr 70 Prozent der Betroffenen leben nach einer Diagnose fünf Jahre oder länger, die Heilungschancen bei Erwachsenen liegen bei durchschnittlich 50 Prozent.
Grönwall sieht der Therapie daher optimistisch entgegen: »Ich bin extrem privilegiert und dankbar, in einer Zeit zu leben, in der diese Krankheit heilbar ist. Es sind viele Fortschritte in diesem Bereich gemacht worden. Mein Körper reagiert aktuell gut auf die Behandlung, aber sie wird noch lange dauern und es wird mental wie physisch die schwerste Herausforderung meines Lebens, für mich und meine Familie.«
Das der Swedish Idol-Sieger von 2009 mit der Krankheit an die Öffentlichkeit geht, war das Ergbnis einer persönlichen Abwegung: »Ich möchte komplett transparent mit der Sache umgehen. Während der Behandlung wird es gute und schlechte Tage geben, aber ich halte es für wichtig, dass wir auch über unsere Schwächen sprechen können. Am Ende des Tages ist das Leben eben nicht immer eine super fluffige Social-Media-Welt und kein Instagram-Filter der Welt kann diese Situation beschönigen.«
Erik Grönwall war im Oktober 2020 nach zehn Jahren und vier Alben bei den schwedischen Hardrockern H.E.A.T ausgestiegen. Seither arbeitet er bei der Managementfirma Hagenburg und hat mit Hitchat ein Unternehmen gestartet, dass die Unterhaltungsbranche in Afrika stärken und dortige Talente fördern will.