Zu der Zeit war er nicht Mitglied der einflussreichen Metal-Band, durch die er sich den Spitznamen „Metal God“ erwarb, sondern solo unterwegs — ein guter Zeitpunkt, wie Halford heute findet: »Dieses Bekenntnis während meiner Solo-Zeit bedeutete, dass jeder um meine sexuelle Orientierung wusste, als ich einige Jahre später wieder zu Judas Priest zurückkam. Wenn man noch nicht geoutet ist, schützt man vor allem andere Leute. Das zeugt von Empathie, ist aber schlecht für einen persönlich.«
Sein Outing habe außerdem gezeigt, dass die Metal-Szene nicht so engstirnig sei, wie die breite Öffentlichkeit glaubte. »Die Reaktionen der Fans damals wie heute sind meistens, dass ihnen mein Schwulsein völlig egal ist. Es geht ihnen einzig um die Musik. Trotzdem war es früher eine andere Welt. Nicht nur für mich, sondern für alle Schwule und Lesben, die eine Art Doppelleben führen mussten. Hätte ich mich 1976 offenbart, hätte das noch ganz andere Auswirkungen auf mich und die Band gehabt. «
Am 29. September veröffentlichte Halford seine Autobiografie Confess, die ab dem 1. März 2021 unter dem Titel Ich bekenne auch auf Deutsch erhältlich sein wird. Zur Weihnachtszeit erscheint zudem das Fotobuch Judas Priest — 50 Heavy Metal Years. Der großformatige Band enthält Fotos von Ross Halfin, David Silver sowie Jayne Andrews und dokumentiert die Geschichte der Band von ihren Anfängen in Birmingham bis heute.