Steve Hackett setzt auch auf diesem Album auf die ganz großen Klanglandschaften, die zu einem Gutteil die Basis für einen oder gleich mehrere Filmsoundtracks abgeben könnten. Um es vorwegzunehmen: Das genau ist auch das Problem. Man könnte diese Überambitioniertheit kurz zusammenfassen mit dem Verdikt: Zuviel des Guten.
Dabei sind die Einzelteile allesamt durchweg geschmackvoll angerichtet. Hacketts musikalischer Schmelztiegel kombiniert wild Rockendes wie ›Relaxation Music For Sharks‹ mit orchestralen Versatzstücken, ›Natalia‹ ist russische Landschaftsmalerei. Dann wieder überraschen ungewöhnliche Instrumentierungen oder urplötzlich wie Irrlichter auftauchende Jazz-Einschübe. ›Shanghai To Samarkand‹ lässt in Sachen Groove die Muskeln spielen.
Sein härtestes Album sei es möglicherweise, hat der Gitarrist im ROCKS-Interview gesagt. Mag sein. Aber kaum rockt es mal im Unterleib, setzt der Kopf oben drauf wieder Unmengen orchestralen Wohlklangs, und man denkt unwillkürlich: Musical. Zu einem runden Gesamtbild will sich all das aber nicht fügen. Das Album wirkt eher wie eine ausgefranste Collage, bei der sich jeder seine Rosinen herauspicken mag.