Kris Barras Band

Light It Up

Provogue
VÖ: 2019

Der Profi-Kampfsportler mit der Gitarre

Als typisch kann man den Werdegang von Kris Barras wirklich nicht bezeichnen. Gerade mal zehn Jahre alt, steht der kleine Kris mit der Band seines Vaters auf der Bühne, hat eine viel zu große Stratocaster um den Hals baumeln und spielt die Songs, die sein Dad liebt — hauptsächlich alles, was Gary Moore berühmt gemacht hat. Dennoch blieb die Musik lange bloß ein Freizeitvergnügen: Bis vor fünf Jahren verdiente der tätowierte Muskelmann seine Brötchen als Profi-Kampfsportler, ehe sich der Brite seiner Passion als Gitarrist und Sänger widmete.

Light It Up ist bereits sein drittes Album (das zweite, das ganz regulär über eine Plattenfirma erscheint) auf dem es Barras versteht, Blues mit melodisch süffigem Hardrock und vielen Elementen des Southern Rock zu vermengen. Das Ergebnis ist eine schwer unterhaltsame Platte, die den noch nicht ganz ausbalancierten Vorgänger The Divine And Dirty (2018) weit übertrifft: Wer Jeff Healey auf Feel This (1992) und Get Me Some (2000), aber auch Rory Gallagher und die New Roses mit einer kleinen Prise Country mag, ist hier goldrichtig.

(8/10)
TEXT: DANIEL BÖHM

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