Poverty's No Crime

A Secret To Hide

Metalville
VÖ: 2021

Anspruchsvoll, aber nicht verkopft

Die 1991 unweit von Bremen ins Leben gerufenen Poverty’s No Crime nehmen seit jeher eine Sonderstellung unter den nationalen Prog-Metal-Bands ein: In ihren vielschichtig arrangierten Kompositionen kehren die Musiker ihr handwerkliches Geschick nicht unter den Teppich, sondern stellen es bedingungslos in den Dienst der Songs. Ergreifende Melodien, raffinierte Spannungsbögen und Volker Walsemanns wohlig-warmes Timbre sind auch auf dem achten Studio-Album des Quintetts die Trümpfe, die stechen; verkopftes Gefrickel bleibt weiterhin außen vor.

Kompositionen wie das fesselnde ›Hollow Phrases‹, ›Flesh And Bone‹, in dem sich die Saiten- und Tasteninstrumente hinreißende Duelle liefern, und das erhabene, über die Distanz von zehn Minuten dahingleitende ›In The Shade‹ verbinden zaghafte, zerbrechlich wirkende Klänge mit kräftig zupackender Härte, ohne einem der Extreme die Vormachtstellung zu gewähren — eine perfekt austarierte Symbiose aus Prog-, Rock- und Metal-Elementen. A Secret To Hide ist ein Album zum Zuhören und Abtauchen, mit dem sich die Niedersachsen stilistisch wie qualitativ auf Augenhöhe mit Threshold und Vanden Plas bewegen.

(8/10)

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