Beth Hart

You Still Got Me

Provogue
VÖ: 2024

Powerfrau mit reifem Statement

Ihr Led Zeppelin-Tribut von 2022 war nur ein Übergang, jetzt hat Beth Hart wieder mit Kevin Shirley (Joe Bonamassa, Black Country Communion, Iron Maiden) zusammengearbeitet. Ihr erstes Studio-Album mit eigenem Material seit War In My Mind (2019) zeigt erneut, wie reif die inzwischen 52-Jährige mit ihrem Talent umgeht.

Es gibt für sie keine Grenzen mehr. Vom Bluesrock mit Slash (›Savior With A Razor‹) und Eric Gales (›Suga ’N My Bowl‹) über die typischen Hart-Balladen (›Drunk On Valentine‹, ›Wonderful World‹, ›Little Heartbreak Girl‹, ›Don’t Call The Police‹ sowie der Titelsong) bis hin zum pfiffigen Shuffle-Jazz auf ›Never Underestimate A Gal‹ ist ihr elftes Album ein breit aufgestelltes Statement ihres Könnens. Die Frau traut sich, mehr über den Tellerrand zu schauen als viele ihrer weiblichen Kollegen und schafft es so, für Musikliebhaber aller Couleur hörbar zu sein.

Das heißt aber nicht, dass sie jetzt im Mainstream angekommen ist, sie definiert diesen selbst, bewegt sich in einem Rahmen, den sie eigenständig bestimmt. ›Wanna Be Big Bad Johnny Cash‹ ist wahrscheinlich der Song, der alles über diese emotionale Powerfrau aussagt.

(8/10)
TEXT: JÖRG STAUDE

ROCKS PRÄSENTIERT

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 104 (01/2025).