Eagles

Legacy

VÖ: 2018

Der Highway zur Unsterblichkeit

Ihr musikalisches Wirken war vergleichsweise kurz: Zwischen 1972 und 1979 nahmen die Eagles sechs bahnbrechende Alben auf, die Rockgeschichte schrieben. Vom Harmonie-satten Westcoast-Rock des Debüts über die Western-Atmosphäre des folgenden Desperado, den stringenteren Rock-Klängen von On The Border oder der wenig überraschenden Hinwendung zum Mainstream-Rock auf One Of These Nights, dem Millionenseller Hotel California oder dem erstaunlich unpolierten The Long Run — die Eagles bastelten konsequent an der Beschallung der Fahrten auf den sonnenbeschienenen Highways Kaliforniens. Auch wenn hinter den Kulissen sehr bald Schlechtwetterfronten aufgezogen waren.
Legacy vereint n einer Box mit 13 CDs sowie einer DVD erstmals das komplette Schaffen der Truppe, die trotz interner Grabenkämpfe Rock, Folk- und Country-Elemente unangestrengt verbinden konnte, und enthält neben den essenziellen Studioalben auch das glanzlose, 2007 veröffentlichte Comeback-Doppelalbum Long Road Out Of Eden sowie einen Silberling mit Singles und unspektakulären B-Seiten. Ebenfalls enthalten sind ihre kompletten Konzert-Dokumente, der 1980 veröffentlichte Doppeldecker Eagles Live, das akustisch gehaltene Hell Freezes Over (1994) als CD und DVD, das 1999 entstandene Millennium Concert sowie Farewell Tour: Live From Melbourne als Blu-Ray. Wer auf einen Mehrwert in Form von neuem oder bislang unveröffentlichtem Material hofft, wird enttäuscht; auf eine klangliche Restauration oder Bonusstücke wurde ebenfalls verzichtet, selbst der Abdruck der Cover-Artworks wurde als nicht notwendig erachtet. Das 54-seitige Begleitbuch charakterisiert die Eagles einmal mehr nicht gerade als Freunde großer Worte, enthält es doch viele rare Fotos, Konzertplakate und andere Erinnerungsstücke, aber keinerlei Informationen über die Entstehung der einzelnen rockmusikalischen Meilensteine.

(9/10)
TEXT: MARKUS BARO

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