Den exaltierten Gesangsausdruck der siebziger, die treffsicheren Riffs der achtziger und den wuchtigen Groove der neunziger Jahre versuchen Electric Mob auf ihrem Debüt zu vereinen. So richtig schlüssig wirkt das aber noch nicht. Das Rüstzeug ist dem Vierer aus Curitiba, Brasilien durchaus gegeben: Sänger Renan Zonta ist ein vorzüglicher Rock’n’Roll-Schreihals und Gitarrist Ben Hur Auwarter hantiert mit packenden Riffs und heißglühenden Soli wie ein alter Hase. Mit rostigen Schrammel-Gitarren beginnt ›Devil You Know‹, das Roots- und Heavy-Rock sehr stimmig zusammenführt. Auch das bluesige, mit Bläsern angereicherte und cool benannte ›Higher Than Your Heels‹ und das kraftvolle und doch angenehm transparente ›Brand New Rope‹ klingen wurzeltreu und weit weniger martialisch als der Bandname vermuten lässt, ›Got Me Runnin’‹ erinnert sogar ganz entfernt an frühe Kingdom Come. Richtig gut sind Electric Mob vor allem im düster-schwelenden ›123 Burn‹, dessen schräge Leierkasten-Klänge vom bösen Clown Pennywise stammen könnten. Zwei, drei Songs mehr dieser Güte hätten ihrem Einstand gut zu Gesicht gestanden.
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