Schon mit den ersten Tönen von Cosmic Mother wird man gedanklich in die kalifornische Palm Desert gebeamt, denn auf dieser Platte wird Desert Rock in all seiner archaischen Ursprünglichkeit zelebriert. Obwohl Giant Haze aus dem Norden Deutschlands kommen, haben die umtriebigen Musiker — die auch unter dem hervorragend gewählten Namen Kai S. als Kyuss-Tribute-Band unterwegs sind — die Kernattribute dieses Genres in ihre DNS aufgesogen. Das Resultat: Eine leidenschaftliche Reproduktion frühen Desert Rocks, die vor allem durch ihre Authentizität glänzt. Cosmic Mother ist extrem heavy — das punktuell eingesetzte Extreme-Metal-Shouting (›Pull The Plug‹) gibt ein extra Pfund Blei oben drauf —, ein unbarmherziger Mahlstrom, der den Groove im Fokus hält und dessen Riffs in ihrer brachialen Schwere so ziemlich alles plattwalzen. Mal erinnern Giant Haze eher an Monster Magnet (›King Of Tomorrow‹), dann wieder schimmert die Stimmfarbe von Glenn Danzig durch (›Yard Of Oblivion‹), hier und da denkt man an frühe Queens Of The Stone Age oder Fu Manchu, meist jedoch sind Kyuss die erste Referenz-Adresse. Das Album zeichnet klare Bilder vor dem inneren Auge: Generatoren kesseln, die Luft flirrt in der Hitze der untergehenden Glutsonne und der Wind brettert einem unentwegt Wüstensand und Weed-Nebel ins Gesicht.
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