42 Decibel

Alles im roten Bereich

Die Argentinier 42 Decibel haben ihre musikalische Heimat in Australien gefunden. Davon weichen die Rotz-Rocker auch auf Overloaded allenfalls in Nuancen ab.

TEXT: MARKUS BARO |FOTO: PR

Schöngeister sind 42 Decibel keinesfalls. Hard Rock’n’Roll hat das Quartett sein Debüt genannt und die musikalische Marschrichtung gleich im Titel klargestellt. Auch der zwei Jahre alte Nachfolger Rolling In Town huldigt devot den frühen Inkarnationen von AC/DC und Rose Tattoo. »Ich war als Halbwüchsiger von diesen Bands begeistert, ohne überhaupt zu wissen, dass sie aus Australien kamen«, lacht Sänger und Gitarrist Junior Figueroa.

»Später bin ich auf obskurere Gruppen gestoßen, aber dieses Energielevel konnte keine Band aus einem anderen Teil der Welt erreichen. Die Alben, an denen Vanda/Young als Produzenten beteiligt waren, werden wohl auf ewig meine größten Einflüsse bleiben.«



Das Rotz-Rock-Erbe vom fünften Kontinent verwalten die Südamerikaner mit Hingabe und Enthusiasmus: Overloaded haben sie komplett analog aufgenommen, wobei die Truppe ihr Equipment bis an die Schmerzgrenze belastet und die Aussteuerungsmesser permanent in den tiefroten Bereich gefahren hat.

»Dadurch klingt die Scheibe immer leicht verzerrt und viel aggressiver und direkter, als Rolling In Town«, erklärt der Sänger stolz und verweist auf einen Song wie ›Whiskey Joint‹, der selbst Rose Tattoo zur Ehre gereichen würde. Ansonsten lugen Angus & Co. aus jeder Pore ihres Sounds.

»Wir haben jedes Lied auf seine essentiellen Bestandteile reduziert und nur Riffs verwendet, zu denen sich live prima jammen lässt, wie es AC/DC bei ›Jailbreak‹ oder ›Bad Boy Boogie‹ gemacht haben. Was Besseres gibt es für mich einfach nicht.«


 


Dieser Text stammt aus ROCKS Nr. 59 (04/2017).

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