Fast ein Jahrzehnt hat David Gilmour seit seinem letzten Alleingang Rattle That Lock verstreichen lassen, was sich in Ton und musikalischer Färbung seines fünften Solo-Albums durchaus niederschlägt. Im Alter von 78 Jahren setzt er sich intensiv mit der eigenen Sterblichkeit auseinander, auch wenn die Texte von seiner Ehefrau Polly Samson stammen.
Ein melancholischer Grauschleier dominiert Luck And Strange über weite Strecken, im Grunde keine neue Facette im Sound des Pink Floyd-Gitarristen, wie gehabt sind die musikalischen Arrangements sparsam und weitgehend akustisch ausgerichtet. Seine immer noch sagenhaft jubilierende Gitarre lässt Lieder wie ›The Piper’s Call‹ oder ›A Single Spark‹ nicht in Trübsal versinken, sondern schmiegt sich tröstlich um die zerbrechliche Stimme.
Sehr effektvoll vor allem im bluesbasierten Titelsong, der bereits aus dem Jahr 2007 datiert und einen Beitrag des ein Jahr später verstorbenen Pink Floyd-Keyboarders Rick Wright enthält. In ›Between Two Points‹, einer Coverversion der Montgolfier Brothers von 1999, übernimmt Gilmours Tochter Romany die Leadvocals.
Eins der wenigen Lieder, das aus dem Rahmen fällt, ansonsten bleiben Experiment überschaubar. Das üppig orchestrierte ›Scattered‹ etwa spielt gekonnt mit Elementen des Floyd-Klassikers ›Echoes‹, den Gilmour entscheidend geprägt hat.