Black Star Riders

Another State Of Grace

Nuclear Blast
VÖ: 2019

Fortsetzung mit neuem Personal

Die Black Star Riders haben sich als zähere und ausdauerndere Gesellen entpuppt, als das selbst von ihren Mitgliedern anfänglich vorausgesehen wurde. Vor sieben Jahren aus Thin Lizzy hervorgegangen, legt die Truppe um Gitarrist Scott Gorham und Frontmann Ricky Warwick mit Another State Of Grace bereits ihr viertes Studio-Album vor, das unter gänzlich neuen Vorzeichen aufgenommen wurde. Seit der Veröffentlichung des Drittwerks Heavy Fire (2017) haben sich Schlagzeuger Jimmy DeGrasso und Gitarrist Damon Johnson in aller Freundschaft verabschiedet — und vor allem der Abgang des früher bei Brother Cane und Alice Cooper spielenden Johnson darf als herber Verlust für die Band angesehen werden.

Obwohl Gorham das verdiente Aushängeschild ist, das die Riders mit den klassischen Thin Lizzy verbindet, war es Johnson, der für die musikalische Ausrichtung sorgte und als Songwriter gemeinsam mit Warwick den Grundstein für den Erfolg der Black Star Riders legte. Inzwischen gehören Chad Szeliga, der vorher bei Breaking Benjamin und Black Label Society getrommelt hat, und Stone Sour-Sechssaiter Christian Martucci zur Besetzung, was aber keine großen Auswirkungen auf den Sound des Fünfers hat. Noch immer werden feine Gitarrenharmonien zelebriert, und Stücke wie ›Tonight The Moonlight Let Me Down‹ oder ›Ain’t The End Of The World‹ gehen als Verbeugung vor Altmeister Phil Lynott durch.

Dennoch gibt es neue Nuancen: Die ›Why Do You Love Your Guns‹ betitelte Abrechnung mit den amerikanischen Waffennarren oder das entspannte ›What Will It Take‹ atmen den Geist von Warwicks jüngeren Solo-Alben, ›Poisoned Heart‹ lässt den Classic Rock ganz modern erscheinen, und ›Soldier In The Ghetto‹ klingt trotz Siebziger-Flair wenig nach Thin Lizzy. Unterm Strich kann Another State Of Grace trotzdem als solide Fortführung des Konzepts gesehen werden, auch wenn die Klasse des starken Vorgängers nicht ganz gehalten werden kann.

(8/10)

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