The Vintage Caravan

Voyage

Nuclear Blast
VÖ: 2014

Der Anfang einer großen Reise

Auf die alten Rock-Gründerväter der Siebziger berufen sich heutzutage nicht gerade wenige Kapellen. Und doch tönt das blutjunge Trio aus dem kühlen Island um einiges aufrichtiger als mancher Konkurrent und kann auf dem zweiten Album noch nicht vorhandenes Charisma durch unbändige Energie, Aggressivität und Spielfreude wettmachen.

Zugegeben: ›Cocaine Sally‹ klebt etwas zu dicht an den Fersen der Zeppeline und der kratzige Einstieg ›Craving‹ ruft Erinnerungen an Cream ins Gedächtnis. Ansonsten orientieren sich The Vintage Caravan mit Begeisterung an Hendrix, Mountain oder Black Sabbath, selbstsicher und ohne sich des dreisten Diebstahls verdächtig zu machen.

Das dunkel-verträumte Opus ›Winterland‹, das sich zum atmosphärischen Gitarren-Sturm steigert und der psychedelisch-umnebelte Jam ›The Kings Voyage‹ bringen die eigene Note in ein Album, das musikalisch vieles richtig macht, nur beim Songmaterial (noch) den abgebrühten Variantenreichtum der großen Vorbilder vermissen lässt.

(7.5/10)
TEXT: MARKUS BARO

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