Die Schweden um den unheiligen Front-Papst Papa Emeritus gehören im Metal zu den Bands der Stunde. Die Kostüme der Musiker, ihr okkultes Image und ihre cleveren, stets an bekannte Filmplakate angelehnten Cover-Artworks mögen ihren Teil zum stetig gewachsenen Status der Band beigetragen haben.
Doch zuallererst sind Ghost ausgefuchste Songschreiber, was ihre dritte LP Meliora einmal mehr mit Nachdruck unter Beweis stellt. Im Vergleich zum superben Vorgänger Infestissumam agiert die Band wieder düsterer und gitarrenlastiger (›Mummy Dust‹, ›Cirice‹), hat sich aber gleichzeitig ihr untrügliches Gespür für atmosphärischen Bombast und unverschämt griffige Hooklines bewahrt (›Absolution‹, ›He Is‹).
Ghost vermengen Einflüsse von Black Sabbath, Mercyful Fate oder Blue Öyster Cult mit Siebziger-Prog-Anklängen, Gruselfilm-Soundtracks und einer kräftigen Pop-Schlagseite zu einer faszinierenden Mixtur, die auch auf Meliora teuflische Ohrwürmer hervorbringt. Den größten haben sie an den Schluss gestellt: Das in seiner Machart Parallelen zum Infestissumam-Highlight ›Monstrance Clock‹ aufweisende ›Deus In Absentia‹ ist ein heißer Kandidat für den „Hit des Jahres“.