Jason Becker

Triumphant Hearts

Music Theories
VÖ: 2018

Bemerkenswerte Gitarrenattraktion

Die Geschichte von Jason Becker bewegt immer wieder aufs Neue: Ende der Achtziger spielt er als Teenager an der Seite von Marty Friedman bei den hochvirtuosen Cacophony, ehe er in Perpetual Burn eines der besten und geschmackvollsten Gitarren-Instrumental-Alben überhaupt aufnimmt. Danach wird der gefeierte Saitenkünstler Nachfolger von Steve Vai in der Band von David Lee Roth und gestaltet 1991 Lil’ Ain’t Enough entscheidend mit. In dieser Zeit wird bei ihm die schwere Nerven-Krankheit ALS festgestellt, die seinen Bewegungsapparat zunächst stark einschränkte und dann schließlich ganz außer Kraft setzte: Mittlerweile kann der hochbegabte Künstler nur noch über die Bewegungen seiner Augen und Computertechnik mit seiner Umwelt kommunizieren. Bemerkenswerterweise hat sein Schicksal Becker nie davon abhalten können, auf diese Weise Musik zu komponieren. Bei der Umsetzung haben ihn viele alte Weggefährten (Marty Friedman, Steve Morse, Joe Satriani, Steve Vai, Michael Lee Firkins, Greg Howe, Paul Gilbert, Richie Kotzen, Steve Hunter und viele andere) unter die Arme gegriffen: Ein sehr bewegendes, abwechslungsreiches Album mit selbstregend viel Gitarrenattraktion — aber auch mit Gesang: der schwere R&B-Funk mit feschen Bläsersätzen ›We Are One‹ gehört unbedingt gehört und hätte sicher auch Jeff Beck Freude bereitet. Auch zwei Becker-Outtakes aus der Session zu Lil’ Ain’t Enough sind zu hören.

Keine Wertung

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