Metal Church

Damned If You Do

VÖ: 2018

Den alten Geist in die Neuzeit geführt

Dass Mike Howe nicht aus der musikalischen Frührente zurückgekehrt ist, um bei Metal Church als nostalgischer Tanzbär die Hits der frühen Jahre aufzuführen, hat der Mann mit der charismatischen Stimme immer deutlich gemacht. Kein Wunder also, dass sich die Band nicht lange auf den Lorbeeren ihres Comeback-Albums XI ausruht, sondern nur zwei Jahre später mit Damned If You Do einen ordentlichen Kracher abliefert. Dabei präsentiert sich Howe noch eine Spur gelöster: Man hört dem Sänger bei Stücken wie ›The Black Things‹ oder ›The War Electric‹ das durch viele umjubelte Konzerte gestärkte Selbstvertrauen deutlich an. Gemeinsam mit Riffmeister Kurdt Vanderhoof hat es die agile Powerröhre geschafft, den Geist von Klassikern wie Blessing In Disguise (1989) und The Human Factor (1991) bei Stücken wie ›Revolution Underway‹ oder ›By The Numbers‹ (das ›Date With Poverty‹ fürs Heute) in die Neuzeit zu übertragen. Gab es beim Vorgänger noch einige experimentellere Nummern zu bestaunen, geht es auf Damned If You Do geradlinig auf die Zwölf — unterbrochen nur vom mit einem klassischen Jake E. Lee-Riff startenden ›Monkey Finger‹, das deutlich mehr Hardrock als Metal ist. Besser als mit diesem Album hätten Metal Church gar nicht in Erinnerung rufen können, wie schmerzlich die Konstellation Howe/Vanderhoof in den letzten Jahrzehnten vermisst wurde. Schön, dass diese Band wieder in alter Produktivität aktiv ist.

(8.5/10)

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