Ähnlich wie Beth Hart haben auch die Lovell-Schwestern viele Fans unter den Anhängern härterer Gitarrenklänge. Obwohl Megan und Rebecca ihren ersten TV-Auftritt in Deutschland 2016 im ARD-Morgenmagazin hatten, traten sie im selben Jahr auch bei Rock am Ring auf. Schon damals ließ sich erahnen, dass sie irgendwann im Mainstream landen würden.
Auf ihrem siebten Album haben sie wieder mit Tyler Bryant zusammengearbeitet, dem Ehemann von Rebecca. Diese Familienbande sind wichtig, denn hier ist eine Symbiose entstanden, die von den üblichen Southern-Rock-Trampelpfaden abweicht — und genau deshalb so interessant ist. Den beiden Multiinstrumentalistinnen aus Georgia ist es gelungen, das Bild einer Südstaatenlandschaft so detailliert heraufzubeschwören, dass die klebrige, warme Sommerfeuchtigkeit auf der eigenen Haut spürbar ist.
Ihre Geschichten und der Bluesrock, der abwechselnd stürmisch, traurig und wild beschwingt direkt ins Herz trifft, erwecken ihre Heimat so zu schillerndem Leben. Songs wie die rockigen ›Bluephoria‹, ›Nowhere Fast‹ und ›If God Is A Woman‹ sind dabei so selbstsicher komponiert, dass es schwer ist, sich ihnen zu entziehen. Entstanden ist ein weiteres tolles Album der Lovell-Schwestern — auch wenn es diesmal etwas sanfter und gefälliger rockt als auf dem Vorgänger.