Mit Ronnie James Dio fing der 1975 von Deep Purple geflohene Ritchie Blackmore wieder Feuer: Verschwunden waren die Soul- und Funk-Wucherungen, die dem Saitenhexer zuletzt die Beinfreiheit beschnitten. Stattdessen nahm er sich den Bauplan von Machine Head vor und justierte mit fesselnden Melodie-Epen voller Mystik, Mittelalter- und Klassik-Derivaten kräftig nach: In ihrem zweiten Akt ließen Rainbow 1976 einen Hardrock-Monolithen entstehen, dessen immense Kraft und mystische Spannung das Plattencover mit der geballten Faust kongenial visualisiert. Die Titelgeschichte dieser Ausgabe steht ganz im Zeichen des epochalen Rising, das Blackmores Band genauso definieren wird wie den amerikanischen Sänger an seiner Seite.
Schlagzeuger Cozy Powell ist auch Teil einer anderen Geschichte: Als Michael Schenker Ende der Siebziger UFO verließ, war er ein gefeierter Gitarren-Held — aber etwas ratlos, wie es denn nun weitergehen sollte. Mit Unterstützung seines Managers Peter Mensch gelang es dem sensiblen Deutschen, eine neue Gruppe um sich herum aufzubauen: Mit Sänger Gary Barden, einem Neuling ohne nennenswerte Erfahrung, entstanden in kurzer Abfolge zwei Meilensteine aus purem Hardrock-Gold. Und klar: Über sein brandneues Album Don’t Sell Your Soul haben wir mit Schenker auch gesprochen.
Ebenfalls für Meilensteine des modernen, progressiv angehauchten US-Metal gut waren Ende der Achtziger die hinter silbernen Masken mysteriös verborgenen Crimson Glory. 27 Jahre nach ihrem letzten Album wollen sie es nun noch einmal wissen und wagen einen neuen Anfang.
George Lynch ist weit davon entfernt seine Karriere zu beenden — gleichwohl hat er seine Formation Lynch Mob endgültig zu Grabe getragen. Eine letzte Studio-Platte allerdings lässt der frühere Gitarrist von Dokken noch folgen. Untätig wird er dann nicht: Er ist permanent inspiriert.
Mit The Lamb Lies Down On Broadway schufen Genesis 1974 einen besonders wertvollen Schatz des britischen Progressive Rock. Umso schwerer fiel der Abschied von Peter Gabriel, der die Band nach der zugehörigen Tournee verließ: Die seltsam-phantasmogorische Konzept-Geschichte, deren Held am Ende zu Selbsterkenntnis und Befreiung findet, schien auch die des ausdruckswütigen Sängers zu sein: Ein langes Feature zeichnet die Entstehung dieses wunderbaren Albums nach.
Inspirierendes, Neues und Interessantes gibt es auch von Spock’s Beard, Laura Cox, Shiraz Lane, Warrant, Amorphis, den aus dem Umfeld von Greta Van Fleet entsprungenen Mirador wie auch Metal-Queen Doro Pesch. Zum (Wieder-) Hören empfehlen wir zudem Grand Funk Railroad, deren Album-Werk wir eingehend beleuchten.
Diese Themen und viele weitere stecken drin im neuen ROCKS: wir wünschen viel Vergnügen!
PS: Mit einem Abo unterstützt ihr uns als Verlag ganz direkt — eure Vorteile und unsere Prämienangebote (Vinyl ist auch dabei) finden sich unter dem untenstehenden Link!
- DAS HEFT:
- ABO-VORTEILE:
- CDs & SHOP:







