Obwohl er die kreativen Zügel auch bei Jon Oliva’s Pain fest in den Händen hält, hat der Mountain King nun sein erstes „echtes“ Soloalbum abgeliefert. Während die Band seine private Fortsetzung der Savatage-Historie darstellt, wirft Oliva bei Raise The Curtain alle Fesseln ab und kümmert sich einen Dreck darum, was seine Kundschaft von ihm erwartet. Die Scheibe wirkt ehrlich und pur, schließlich hat Oliva fast alle Instrumente selbst eingespielt. Es gibt Pomp und Theatralik satt, die Keyboards sind dominant und pegeln sich irgendwo zwischen Spock’s Beard und den Doors ein, während ›Ten Years‹ dem Hörer gar satte Bläsereinsätze beschert. Das wirkt häufig ungewöhnlich, scheint nicht immer zu passen und fordert die langjährigen Anhänger heraus – doch genau das ist der Sinn eines Soloalbums! Und mit einem Stück wie ›Father Time‹ oder der durch Flötentöne veredelten Ballade ›Soldier‹ kann der Meister auch bei der Fanbasis punkten.
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