Der New Yorker Blueser mit halb italienischen und halb kubanischen Wurzeln hat sich als Musiker in der Band von Junior Wells verdient gemacht, bevor er 2002 eine Solo-Karriere einschlug. Von den unterschiedlichen Alben, die er seitdem veröffentlicht hat, zählt Living The Dream dank Castiglias furiosen Gitarrenspiels und der feinen Orgelarbeit zu den besten — und bekommt mit Solid Ground einen bockstarken, wenn auch klar außerhalb der Klangwelt der Fünfziger und Sechziger aufgezogenen Nachfolger an die Seite, der nicht mehr nur Vintage-Blues-Sounds reproduziert (und doch ist ›Keep You Around Too Long‹ ein herrlich altertümlicher Jump-Blues), sondern diese gestaltet.
Erinnert ›Put Some Stank On It‹ ein bisschen an Jimmie Vaughan, formt der Gitarrist seinen Blues in ›Going Down Slow‹ (mit astreinem Solo auf dem Rhodes-Piano — und insgesamt ein wahres Groove-Geschenk) und ›Love One Another‹ mit peppigen Soul- und Funk-Anleihen und ›Searching The Desert For The Blues‹ mit durchdringendem Beat: sensationell. Einen weiteren Hinweis darauf, wohin die wundersame Reise auf Solid Ground geht, liefert das dreckige Stones-Cover ›Sway‹. Songs und Sound sind ein echter Hammer.