Seit Frontmann Anders Engberg 2010 beschloss, der Band neues Leben einzuhauchen, mit der er Ende der Achtziger nicht über das Demo-Stadium hinausgekommen war, sorgen Sorcerer regelmäßig für wohlige Gänsehaut — so auch mit ihrem vierten Werk Reign Of The Reaper.
Keiner anderen Band gelingt es aktuell so schlüssig, die mystische Atmosphäre solcher Götteralben wie Rising (Rainbow) und Heaven And Hell (Black Sabbath) mit dem dunklen und gleichwohl massenkompatiblen Anstrich der Tony Martin-Ära der Stahlschmiede aus Birmingham (Headless Cross) zu vereinen. Stücke wie der facettenreiche Titelsong und ›The Underworld‹ legen Zeugnis davon ab und verdeutlichen zugleich, dass Sorcerer weit davon entfernt sind, sich mit Plagiatsvorwürfen auseinandersetzen zu müssen.
Das Quartett aus Stockholm hat ein Händchen dafür, aus den markanten Vorgaben der Altvorderen Eigenes zu formen, in dem auch mal Gitarrenpassagen (›Morning Star‹, ›Eternal Sleep‹) eingewoben sind, die Yngwie Malmsteen in besseren Tagen zur Ehre gereicht hätten. Reign Of The Reaper ist ein Metal-Manifest, in dem sich epischer Doom und gehaltvoller Heavy Rock zu wendungsreich arrangierten Breitwand-Kompositionen vereinen.