Bevor er sich bereit dazu fühlte, mit seiner Solo-Combo loszuziehen, stand Bernard Allison als Begleitmusiker im Dienst von Blues-Königin Koko Taylor und seinem legendären Vater Luther. Seit über 30 Jahren veröffentlicht er Alben unter eigenem Namen und gibt sich darauf als glühender Verfechter eines originellen und recht modernen Blues-Ansatzes, der sein Publikum mit Songs voller unwiderstehlicher Funk-, Soul- und Rock-Grooves bewegt. Dies gelingt ihm auch auf Highs & Lows — wenngleich mit Stolpersteinen. Ausgerechnet im hölzernen Opener wirkt der 1965 in Chicago geborene Musiker stark abgekämpft, passenderweise ist ›So Excited‹ ein Lied über die erlebte Pandemie. Auch das von Produzent Jim Gaines beigesteuerte ›Side Step‹ bremst als traditioneller Chicago-Blues den Schwung der Platte erheblich, es ist Allisons famose Slide-Gitarre, die das Stück zu etwas Besonderem macht. Umso toller ist das von Bobby Rush gesungene ›Hustler‹ als verwegene Nummer, die Bernard Allison tollkühn auf Kollisionskurs mit Freddie Kings Burglar (1974) und Walter „Wolfman“ Washingtons Sada (1991) bringt — letzter scheint in der wunderbaren Luther Allison-Adaption ›I Gave It All‹ noch viel dominanter umherzuspuken. Ein gutes Album, dem zuweilen aber das heiß lodernde Allison-Feuer fehlt.
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