Die Liste der Platten, die das 76-jährige Tasten-Genie veredelt hat, ist beinahe endlos. Seit 2002 bereichert Don Airey den Sound der Rock-Veteranen Deep Purple anstelle des verstorbenen Jon Lord als festes Mitglied — und gönnt sich regelmäßig Zeit für Alleingänge.
Simon McBride, der Gitarrist, der den Purpurnen neuerdings eine ordentliche Frischzellenkur verpasst hat, war bereits bei seinem letzten Solo-Werk One Of A Kind (2018) mit von der Partie und sorgt somit unweigerlich für eine entsprechende Affinität zu deren Sound. Das spiegelt sich wider im Riffing von Liedern wie ›Tell Me‹ oder ›Out Of Focus‹ oder den rasanten Duellen zwischen McBride und Airey im donnergrollenden ›Power Of Change‹ oder dem fabelhaften ›Moon Rising‹.
Ansonsten beschränkt Airey seine Soloeinlagen auf ein Minimum und auf das Instrumental ›Girl From Highland Park‹. Pushed To The Edge ist ein lupenreines Rock-Album, zu dem auch Carl Sentance einen wichtigen Beitrag liefert. Im epischen ›Godz Of War‹, in dem Led Zeppelins ›Kashmir‹ dezent mitschwingt, erinnert der Nazareth-Frontmann fast ein wenig an Ur-Uriah Heep-Vokalist David Byron.