Black Oak Arkansas

Rickie Lee Reynolds ist tot

Rickie Lee Reynolds ist tot. Der Ur-Gitarrist von Black Oak Arkansas verstarb am 5. September im Alter von 72 Jahren an Nierenversagen und einem Herzstillstand infolge einer Covid-Infektion.

TEXT: MARKUS BARO

Am 5. September verstarb der Ur-Gitarrist der Southern-Rocker Black Oak Arkansas im Alter von 72 Jahren an Nierenversagen und einem Herzstillstand infolge einer Covid-Infektion. Reynolds gehörte der Band seit 1963 an, als diese noch unter dem Namen The Knowbody Else firmierte. Sein Privatleben und selbst seinen exakten Geburtstag hat der Musiker stets geheim gehalten.

Das Septett um den Waschbrett-spielenden Sänger Jim „Dandy“ Mangrum hatte seine erfolgreichste Phase zu Beginn der Siebziger. Die erste „Drei-Gitarren-Armee“ der Rockgeschichte verkaufte zwischen 1972 und 1976 fast fünf Millionen Alben und füllte die größten Arenen des Landes mit Vorgruppen wie den Eagles, Bruce Springsteen oder Aerosmith. Black Oak Arkansas waren die größten privaten Landbesitzer des Staates Arkansas, spendeten Millionen für karitative Zwecke und unterstützten den damaligen Gouverneur Bill Clinton.

Ihr Abstieg war ebenso spektakulär. Schlagzeuger Tommy Aldridge flüchtete in einer Nacht-Und-Nebel-Aktion, versteckte sich eine Zeitlang in Chicago und musste seinen Ausstieg gerichtlich erzwingen, ebenso Gitarrist Harvey Jett, der sein gesamtes Hab und Gut für seine Freiheit opferte. Bassist Pat Daugherty verbrachte wegen Drogenbesitzes längere Zeit im Knast.

Und auch der Frontmann landete vor Gericht, nachdem er verdächtigt wurde, Feuer im Band-Camp gelegt zu haben. Unzählige Prozesse sollen Millionen von Dollars verschlungen haben und doch reaktivierten Mitte der Neunziger Mangrum, Reynolds und Daugherty die auf Eis liegende Gruppe und spielten bis heute hauptsächlich auf Biker-Treffen. 2019 hatten sie in Underdog Heroes ihren ersten Langspieler seit mehr als dreißig Jahren veröffentlicht.


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