Buckets Rebel Heart

20 Good Summers

Pride & Joy
VÖ: 2018

Classic-Rock-Preziosen mit großen Refrains

Acht Jahre nach seinem ersten Soloalbum verwirklicht sich der ehemalige Gitarrist von Bad Company und Projektpartner von Adrian Smith bei A.S.A.P. mit einer eigenen Band. 20 Good Summers offenbart einmal mehr Dave Colwells Verwurzelung im bluesigen Hardrock — und bietet allerhand melodische Songs, die sich manch einer zuletzt wohl von dem ergrauten Steve Perry gewünscht hätte. Ziemlich schlüssig bringen Buckets Rebel Heart die Bad Co-Inkarnationen der Sänger Brian Howe und Robert Hart mit Tupfern von Survivor und der Songwriterszene in Nashville zusammen, was nicht zuletzt wegen Jim Stapley ausgezeichnet funktioniert. 2014 hatte der Sänger ein ganzes Füllhorn exzellenter Stücke in der Schnittmenge von John Waite, Frankie Miller und Bad Company veröffentlicht — und auch wenn Long Time Coming sogar noch ein ganzes Bisschen stärker geriet, wird 20 Good Summers niemanden enttäuschen, der auf starke Hooklines im Classic-Rock steht. Stapley prägt das Album vom ersten Ton des mega-eingängigen Pop-Rockers ›Animal Beat‹ an. Für den luftigen Nashville-Rocker ›Radio State Of Mind‹ konnte Colwell Rick Richards (Georgia Satellites) gewinnen und stellt im Bläser-untermalten ›Customised Car‹ die australische Power-Röhre Lyla D’Souza als Gaststimme vor: Ein Album nur mit Stapley hätte homogener gewirkt. Qualitativ abfallend sind die Stücke aber keineswegs.

(8/10)
TEXT: DANIEL BÖHM

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